Der Schweizer Stahlhersteller Schmolz + Bickenbach (S+B) hat Gerüchte über ein Interesse an der ThyssenKrupp-Tochter VDM zurückgewiesen. "Wir beschäftigen uns nicht mit VDM", sagte Vorstandschef Clemens Iller der Schweizer Wirtschaftszeitung "Finanz und Wirtschaft". Für Zukäufe dieser Art sei es noch zu früh. "Wir hatten schwierige Jahre und sind jetzt dabei, wieder Luft zu kriegen. Wir wollen erst einmal unsere Hausaufgaben vollständig erledigen und liefern. Dann werden wir uns überlegen, wie es weiter geht."
S+B war zuletzt als möglicher Interessent für VDM gehandelt worden. ThyssenKrupp ist erst seit wenigen Monaten wieder im Besitz des profitablen Herstellers von Hochleistungswerkstoffen. Das Unternehmen gehörte einst zur Edelstahlsparte von ThyssenKrupp, die 2012 an den finnischen Konkurrenten Outokumpu verkauft wurde. Als die Finnen aber in eine Schieflage gerieten, nahm ThyssenKrupp im Frühjahr VDM und das italienische Werk Terni zurück. Für VDM sucht der Konzern inzwischen aktiv Käufer. So wurde Presseberichten zufolge die Deutsche Bank damit beauftragt, Interessenten zu finden. Vor allem Finanzinvestoren gelten als mögliche Käufer.
Derzeit sind VDM und Terni mit 950 Millionen Euro in den Büchern bewertet. Um keine Abschreibungen vornehmen zu müssen, müsste ThyssenKrupp Experten zufolge gut eine halbe Milliarde Euro für VDM kassieren. Bei Terni hat es der Konzern mit einem Verkauf nicht so eilig. Zunächst will er das verlustreiche Werk sanieren, dabei sollen gut ein Fünftel der 2 600 Stellen gestrichen werden./enl/stk
ISIN DE0007500001 CH0005795668
AXC0020 2014-08-22/07:59