Zürich (ots) -
- Hinweis: Die Studie kann kostenlos im pdf-Format
unter http://presseportal.ch/de/pm/100008191 heruntergeladen
werden -
Der Nettoneugeldabfluss von Kundengeldern bei
Vermögensverwaltungsinstituten in der Schweiz ins Ausland war in den
letzten Jahren deutlich geringer als angenommen. Die Rechts-,
Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge des US-Programms
werden die meisten Vermögensverwaltungsbanken nicht übermässig
belasten. Trotz der reduzierten Wertschöpfung im Private Banking
senkten die Banken die Mitarbeiterzahlen bzw. die Lohnausgaben nur
leicht. Anhand von acht Thesen analysiert PwC Schweiz innerhalb der
Studie "Private Banking Switzerland: From Yesterday to the Day after
Tomorrow" die Situation des Private-Banking-Standorts Schweiz.
Im Schweizer Private Banking haben sich Geschäftsmodelle,
regulatorische Rahmenbedingungen, Wettbewerb, Kosten, Margen und
Anlegerverhalten grundlegend verändert. PwC Schweiz hat die
gängigsten Meinungen über das Private Banking in der Schweiz
hinterfragt und diese Ansichten in acht Thesen festgehalten.
These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an
Bedeutung."
These 2: "Die Bruttomargen im Schweizer Private Banking sinken."
These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer Private
Banking sind rückläufig."
These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten
das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv."
These 5: "Die Anzahl Banken mit operativen Verlusten steigt."
These 6: "Die Grösse einer Privatbank gewinnt als Erfolgsfaktor an
Gewicht."
These 7: "Die Zahl der Banken im Schweizer Private Banking sinkt."
These 8: "Die Anzahl Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist
rückläufig."
Vier Thesen im Fokus:
These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an
Bedeutung."
Während die weltweit verwalteten Vermögen gestiegen sind, haben
die performance- und währungsbereinigten Wertschriftenbestände in
Kundendepots bei Schweizer Banken abgenommen. Martin Schilling, Head
Corporate Finance, Financial Services von PwC Schweiz, kommentiert:
"Die bereinigten Daten zeigen, dass die Wertschriftenbestände von
institutionellen sowie privaten Kunden aus dem In- und Ausland bis
2008 angestiegen und dann um rund 600 Mrd. CHF zurückgegangen sind.
Dabei ist zu beachten, dass die Kunden in den letzten Jahren im
beträchtlichen Ausmass eine Umschichtung von Wertschriftenvermögen in
Cash vorgenommen haben. Den Nettoabfluss von Kundenvermögen schätzen
wir auf rund 350 Mrd. CHF, die primär Privatkunden aus dem Ausland
abgezogen haben. Wir gehen davon aus, dass die Kunden die Mittel zu
einem bedeutenden Teil für Strafzahlungen im Zusammenhang mit der
Regularisierung von bis anhin unversteuerten Kundengeldern eingesetzt
haben. Die Banken werden neue Gelder anziehen können, wenn sie
regularisierte Vermögen zurück in die Schweiz holen und sich durch
ihre hochklassige Dienstleistungsqualität und starke Performance von
anderen Anbietern abheben können. Denn Kunden mit einer
regelkonformen Steuersituation sind anspruchsvoller als
Schwarzgeldkunden. Wenn die Schweizer Politik die Banken zudem aus
dem internationalen Kreuzfeuer ziehen und ihnen freien Zugang zum
EU-Markt verschaffen kann, wird das Private Banking Schweiz wieder
positive Schlagzeilen schreiben."
These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer
Private Banking sind rückläufig." und These 8: "Die Anzahl
Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist rückläufig."
Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Private Banking sind
gegenüber dem Spitzenjahr 2007 um etwas mehr als 10% zurückgegangen.
Martin Schilling erklärt: "Für die nächsten Jahre rechnen wir eher
mit einem leichten Lohnanstieg. Gefragt sind in Zukunft hauptsächlich
Compliance-Spezialisten und Risikomanager. Die
Vermögensverwaltungsbanken in der Schweiz müssen sich auf ein
Wettbewerbsumfeld einstellen, das im Rahmen des automatischen
Informationsaustauschs und des aufgehobenen Bankgeheimnisses mehr
Transparenz verlangt." Die Zahl der Mitarbeiter im Private Banking
ist seit der Finanzkrise leicht gesunken und wird weiter zurückgehen
- allerdings nicht im selben Umfang, wie sich die Anzahl der Banken
reduziert. "Bisher waren mehrheitlich ausländische Banken betroffen.
Diese Entwicklung geht auf kostenbezogene und operative
Optimierungsmassnahmen sowie auf Auslagerungen zurück, namentlich im
Backoffice sowie im IT-Bereich", sagt Martin Schilling.
These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten
das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv."
Die Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge
des US-Steuerprogramms werden die meisten Banken nicht übermässig
belasten. In der Regel sind die Beträge für "Übrige Rückstellungen"
in Prozent des Eigenkapitals gering. Allerdings haben die Schweizer
Privatbanken ihre Rückstellungen konservativ gebildet, um ein
implizites Schuldeingeständnis zu vermeiden. Darum dürfte die
tatsächliche Last höher ausfallen, als die Rückstellungen annehmen
lassen. Eine Konsolidierung der Branche wird das US-Steuerprogramm
jedoch nicht lostreten. Aber bei kleineren Auslandbanken können
allfällige Kosten für das US-Steuerprogramm in Millionenhöhe als
"Zündbeschleuniger" für einen Exit aus dem Schweizer
Vermögensverwaltungsgeschäft wirken.
Über die Studie:
Anhand einer quantitativen Auswertung beurteilte PwC Schweiz, ob
sich die acht Thesen mit Fakten stützen lassen. Die Auswertung
basiert auf den Geschäftsberichten von rund 100 im Private Banking
tätigen Banken unterschiedlichster Grösse in der Schweiz. Die
Betrachtungen erstrecken sich über den Zeitraum von 2006 bis 2013 und
ziehen andere öffentlich zugängliche Daten der SNB und der
empirischen Wissenschaftsforschung BAK Basel ein.
Originaltext: PwC
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100008191
Medienmappe via RSS : http://www.presseportal.ch/de/rss/pm_100008191.rss2
Kontakt:
Martin Schilling
Head Corporate Finance, Financial Services
PwC Schweiz
E-Mail: martin.schilling@ch.pwc.com
Claudia Sauter
Head of PR & Communications
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen werden.
- Hinweis: Die Studie kann kostenlos im pdf-Format
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Der Nettoneugeldabfluss von Kundengeldern bei
Vermögensverwaltungsinstituten in der Schweiz ins Ausland war in den
letzten Jahren deutlich geringer als angenommen. Die Rechts-,
Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge des US-Programms
werden die meisten Vermögensverwaltungsbanken nicht übermässig
belasten. Trotz der reduzierten Wertschöpfung im Private Banking
senkten die Banken die Mitarbeiterzahlen bzw. die Lohnausgaben nur
leicht. Anhand von acht Thesen analysiert PwC Schweiz innerhalb der
Studie "Private Banking Switzerland: From Yesterday to the Day after
Tomorrow" die Situation des Private-Banking-Standorts Schweiz.
Im Schweizer Private Banking haben sich Geschäftsmodelle,
regulatorische Rahmenbedingungen, Wettbewerb, Kosten, Margen und
Anlegerverhalten grundlegend verändert. PwC Schweiz hat die
gängigsten Meinungen über das Private Banking in der Schweiz
hinterfragt und diese Ansichten in acht Thesen festgehalten.
These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an
Bedeutung."
These 2: "Die Bruttomargen im Schweizer Private Banking sinken."
These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer Private
Banking sind rückläufig."
These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten
das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv."
These 5: "Die Anzahl Banken mit operativen Verlusten steigt."
These 6: "Die Grösse einer Privatbank gewinnt als Erfolgsfaktor an
Gewicht."
These 7: "Die Zahl der Banken im Schweizer Private Banking sinkt."
These 8: "Die Anzahl Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist
rückläufig."
Vier Thesen im Fokus:
These 1: "Die Schweiz verliert als Private-Banking-Standort an
Bedeutung."
Während die weltweit verwalteten Vermögen gestiegen sind, haben
die performance- und währungsbereinigten Wertschriftenbestände in
Kundendepots bei Schweizer Banken abgenommen. Martin Schilling, Head
Corporate Finance, Financial Services von PwC Schweiz, kommentiert:
"Die bereinigten Daten zeigen, dass die Wertschriftenbestände von
institutionellen sowie privaten Kunden aus dem In- und Ausland bis
2008 angestiegen und dann um rund 600 Mrd. CHF zurückgegangen sind.
Dabei ist zu beachten, dass die Kunden in den letzten Jahren im
beträchtlichen Ausmass eine Umschichtung von Wertschriftenvermögen in
Cash vorgenommen haben. Den Nettoabfluss von Kundenvermögen schätzen
wir auf rund 350 Mrd. CHF, die primär Privatkunden aus dem Ausland
abgezogen haben. Wir gehen davon aus, dass die Kunden die Mittel zu
einem bedeutenden Teil für Strafzahlungen im Zusammenhang mit der
Regularisierung von bis anhin unversteuerten Kundengeldern eingesetzt
haben. Die Banken werden neue Gelder anziehen können, wenn sie
regularisierte Vermögen zurück in die Schweiz holen und sich durch
ihre hochklassige Dienstleistungsqualität und starke Performance von
anderen Anbietern abheben können. Denn Kunden mit einer
regelkonformen Steuersituation sind anspruchsvoller als
Schwarzgeldkunden. Wenn die Schweizer Politik die Banken zudem aus
dem internationalen Kreuzfeuer ziehen und ihnen freien Zugang zum
EU-Markt verschaffen kann, wird das Private Banking Schweiz wieder
positive Schlagzeilen schreiben."
These 3: "Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Schweizer
Private Banking sind rückläufig." und These 8: "Die Anzahl
Beschäftigte im Schweizer Private Banking ist rückläufig."
Die Personalausgaben pro Mitarbeiter im Private Banking sind
gegenüber dem Spitzenjahr 2007 um etwas mehr als 10% zurückgegangen.
Martin Schilling erklärt: "Für die nächsten Jahre rechnen wir eher
mit einem leichten Lohnanstieg. Gefragt sind in Zukunft hauptsächlich
Compliance-Spezialisten und Risikomanager. Die
Vermögensverwaltungsbanken in der Schweiz müssen sich auf ein
Wettbewerbsumfeld einstellen, das im Rahmen des automatischen
Informationsaustauschs und des aufgehobenen Bankgeheimnisses mehr
Transparenz verlangt." Die Zahl der Mitarbeiter im Private Banking
ist seit der Finanzkrise leicht gesunken und wird weiter zurückgehen
- allerdings nicht im selben Umfang, wie sich die Anzahl der Banken
reduziert. "Bisher waren mehrheitlich ausländische Banken betroffen.
Diese Entwicklung geht auf kostenbezogene und operative
Optimierungsmassnahmen sowie auf Auslagerungen zurück, namentlich im
Backoffice sowie im IT-Bereich", sagt Martin Schilling.
These 4: "Strafzahlungen im Rahmen des US-Steuerprogramms belasten
das Eigenkapital von Schweizer Privatbanken massiv."
Die Rechts-, Prüfungs- und Beratungskosten sowie Bussen infolge
des US-Steuerprogramms werden die meisten Banken nicht übermässig
belasten. In der Regel sind die Beträge für "Übrige Rückstellungen"
in Prozent des Eigenkapitals gering. Allerdings haben die Schweizer
Privatbanken ihre Rückstellungen konservativ gebildet, um ein
implizites Schuldeingeständnis zu vermeiden. Darum dürfte die
tatsächliche Last höher ausfallen, als die Rückstellungen annehmen
lassen. Eine Konsolidierung der Branche wird das US-Steuerprogramm
jedoch nicht lostreten. Aber bei kleineren Auslandbanken können
allfällige Kosten für das US-Steuerprogramm in Millionenhöhe als
"Zündbeschleuniger" für einen Exit aus dem Schweizer
Vermögensverwaltungsgeschäft wirken.
Über die Studie:
Anhand einer quantitativen Auswertung beurteilte PwC Schweiz, ob
sich die acht Thesen mit Fakten stützen lassen. Die Auswertung
basiert auf den Geschäftsberichten von rund 100 im Private Banking
tätigen Banken unterschiedlichster Grösse in der Schweiz. Die
Betrachtungen erstrecken sich über den Zeitraum von 2006 bis 2013 und
ziehen andere öffentlich zugängliche Daten der SNB und der
empirischen Wissenschaftsforschung BAK Basel ein.
Originaltext: PwC
Digitale Medienmappe: http://www.presseportal.ch/de/pm/100008191
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Kontakt:
Martin Schilling
Head Corporate Finance, Financial Services
PwC Schweiz
E-Mail: martin.schilling@ch.pwc.com
Claudia Sauter
Head of PR & Communications
PwC Schweiz
E-Mail: claudia.sauter@ch.pwc.com
Die PwC-Publikation kann als PDF bei Claudia Sauter bezogen werden.