Von Christopher Bjork
Der spanische Telekommunikationskonzern Telefonica will die geplante Übernahme der brasilianischen Vivendi-Tochter GVT bis Mitte 2015 unter Dach und Fach bringen. Der französische Mischkonzern Vivendi hatte sich zu exklusiven Übernahmegesprächen bereit erklärt, nachdem die Spanier das Bietergefecht um die Telefongesellschaft gegen Telecom Italia mit einer Offerte über 7,45 Milliarden Euro für sich entschieden hatten.
Dank niedrigerer Betriebs- und Netzkosten wollen die Spanier mindestens 4,7 Milliarden Euro Synergien einfahren, wie sich aus einer Präsentation für die spanische Marktaufsicht ergibt. Außerdem winkten Steuerersparnisse und niedrigere Finanzierungskosten.
Der Kauf von GVT würde Telefonicas Position in Brasilien zementieren. Dort ist der Konzern bereits heute führender Anbieter von Mobilfunkdiensten. Bei Breitband und im Festnetzgeschäft hinkt Telefonica aber hinterher. GVT kommt auf etwas mehr als 10 Prozent Marktanteil im Breitbandsegment Brasiliens, Telefonica auf knapp 20 Prozent, so der Telekommunikationsaufseher des Landes, Anatel.
Zunächst wollen die Spanier GVT als separate Geschäftseinheit weiter laufen lassen. Anschließend sollen beide Firmen jedoch ihre Bezahl-Fernseh-Aktivitäten gemeinsam entwickeln und ihre Produktportfolios zusammenlegen. Das Ziel: Mehr Angebot für eine breitere Kundenbasis.
Wenn die Transaktion glückt, will Telefonica rund 4,7 Milliarden Euro durch den Verkauf von neuen Aktien der börsennotierten Tochter Telefonica Brasil erlösen. Dem spanischen Mutterkonzern Telefonica gehört rund drei Viertel dieser Sparte. Der Konzern will Vivendi mit einer Kombination von Bargeld und Aktien von Telefonica Brasil ausbezahlen.
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August 29, 2014 05:24 ET (09:24 GMT)
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