Das Wiener Hotel- und Gewerbeimmobilienunternehmen Warimpex hat seine Halbjahreszahlen veröffentlicht und blieb damit nach Einschätzung von SRC Research im Rahmen der Erwartungen. Die Analysten haben daraufhin ihr Rating "Buy" bestätigt, das Kursziel jedoch angesichts der anhaltenden Ukraine-Krise von 2,50 auf 2,20 Euro je Aktie reduziert.
Der Gesamtumsatz im ersten Halbjahr sei im Vergleich zur Vorjahresperiode um 7 Prozent auf 36,7 Mio. Euro gesunken, was angesichts des Verkaufs mehrerer Liegenschaften im Laufe der letzten 12 Monate im Rahmen der Erwartungen von SRC Research gelegen habe. Durch die deutlich gesunkenen operativen Kosten der Hotelbewirtschaftung (-12 Prozent) habe sich jedoch die operative Profitabilität deutlich verbessert: der Net Operating Profit (NOP) je Hotelzimmer sei im Vergleich zum Vorjahr um rund 7 Prozent geklettert. Etwas schwächer als erwartet sei hingegen das Finanzergebnis ausgefallen (-10,7 Mio. Euro), auch habe die Ukraine-Krise die positive operative Entwicklung etwas überschattet. Warimpex sei zwar gegen den Rubelverfall relativ gut abgesichert, doch die gesunkene Profitabilität der beiden russischen Hotels sowie nicht-cashwirksame Bewertungsabschläge hätten das Ergebnis dennoch belastet. Deswegen hat SRC Research die eigene Prognose für das diesjährige Nettokonzernergebnis nach Minderheiten von -1,1 Mio. Euro auf -5,8 Mio. Euro angepasst.
Gleichwohl geben die Analysten zu bedenken, dass Warimpex nicht für alle Liegenschaften den tatsächlichen Marktwert bilanziere, was zum 30. Juni immer noch eine positive Differenz zwischen Buch- und Marktwerten von rund 70 Mio. Euro ergäbe. Angesichts dieser stillen Reserven, die bei Verkäufen realisiert würden, betrage der NNNAV der Warimpex rund 164 Mio. Euro (zum Halbjahresstichtag). Bei einer Marktkapitalisierung von derzeit nur 62 Mio. Euro bedeute dies einen massiven Abschlag von über 60 Prozent auf den inneren Wert des Portfolios. Da Warimpex weiterhin (steigende) signifikante positive Cash-Erträge aus dem laufenden Geschäft generiere und die Schulden reduziere, halten die Analysten von SRC Research diesen Abschlag für nicht nachhaltig.
(Quelle: Aktien-Global-Researchguide)