Der erste Güterzug von Hamburg nach China ist unterwegs. Der mit 41 Containern beladene Zug transportiert unter anderem Industrieroboter für einen internationalen Technikkonzern, teilte die Bahn-Logistiktochter DB Schenker Logistics am Montag in Hamburg mit. Bahn-Logistikvorstand Karl-Friedrich Rausch schickte die Waggons gemeinsam mit Vertretern der Stadt Hamburg und der chinesischen Provinz Henan auf die Strecke.
Die Container sind auf der mehr als 10 200 Kilometer langen Route rund 17 Tage unterwegs - und damit über 20 Tage schneller in China als ein Schiff. Bereits seit einem Jahr gibt es eine wöchentliche Verbindung von Zhenzhou nach Hamburg, nun soll auch die Gegenrichtung befahren werden. Das Industriegebiet liegt im Landesinnern, etwa 700 Kilometer entfernt von Peking. Der teurere Bahntransport bietet sich an bei hochwertigen und etwas eiligeren Gütern, die aber nicht mit der noch teureren Luftfracht befördert werden müssen.
Mehrere hundert Züge sind die Strecke im Auftrag von großen
Industriekonzernen bereits gefahren und haben rund 40 000
Standardcontainer (TEU) transportiert. Zum Beispiel gehen ganze Züge
mit Autoteilen für BMW
Der bedeutende Logistik-Standort Hamburg spielte für den Zugverkehr nach China bislang keine große Rolle. Der Hamburger Hafen ist mit einem Jahresumschlag von zuletzt 2,7 Millionen TEU im China-Verkehr zwar ein bedeutender Handelspartner, aber nur beim Verkehrsmittel Schiff. "Der zunehmende Warenverkehr mit China bietet viel Potenzial, auch die Nachfrage für Transporte auf der Schiene wächst", sagte Rausch. Dazu muss man wissen, dass rund doppelt so viele Güter von China nach Deutschland transportiert werden wie umgekehrt.
Die Container werden auf der Reise durch Polen, Weißrussland, Russland und Kasachstan mehrfach umgeladen, weil die Spurbreiten der Bahn unterschiedlich sind. Auch die Lokomotiven werden gewechselt, so dass in China ein anderer Zug ankommt, als in Hamburg abgefahren ist./egi/DP/stb
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AXC0161 2014-09-01/17:12