EnBW
Ein Firmensprecher verwies dazu am Dienstag unter anderem auf die bereits bei der Hauptversammlung genannten Bereiche Vertrieb und konventionelle Stromkraftwerke sowie auf die Straffung von Strukturen und Arbeitsabläufen. Wie viele der rund 20 000 Beschäftigten ihren Arbeitsplatz verlieren könnten, sagte Mastiaux nicht.
Da man sich kontinuierlich die Frage stellen werde, wie Aufgaben kostengünstiger, schneller und effektiver erledigt werden können, seien Folgen für die Beschäftigung "unvermeidbar", sagte Mastiaux der Zeitung. Er kündigte aber an, dass der Konzern "Wachstumsbereiche aufbauen und hier auch neue Stellen schaffen" werde.
Dazu gehört auch die Windenergie. In der Nähe der Ostsee-Insel Rügen entsteht zurzeit der Windpark Baltic 2 mit einer Gesamtleistung von 288 Megawatt. Und in der Türkei ist mit dem Partner Borusan eine Windkraft-Gesamtleistung von 207 Megawatt geplant, an insgesamt fünf Onshore-Standorten, also nicht auf offener See.
Am Dienstag gab EnBW eine neue Zusammenarbeit mit dem Bremer Unternehmen Energiekontor AG bekannt. Ziel ist die Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Windenergieprojekten in Mecklenburg-Vorpommern. Als erstes Ergebnis sicherten sich die Vertragspartner Flächen für die Errichtung von Windkraftanlagen.
"Wir setzen bei unserer Projektentwicklung auf Partnerschaften. Wir freuen uns, jetzt mit Energiekontor eine Zusammenarbeit mit einem regional gut vernetzten und erfahrenen Unternehmen zu starten", erklärte Dirk Güsewell, der als Leiter der Geschäftseinheit Erzeugung Portfolioentwicklung für den Windkraftausbau der EnBW verantwortlich ist.
Das Onshore-Team der EnBW hat seinen Hauptsitz in Stuttgart und Niederlassungen in Hamburg und Berlin. In den nächsten Monaten wird die EnBW weitere Niederlassungen in Trier und Erfurt gründen, um die Projektentwicklung außerhalb Baden-Württembergs zu stärken.
"Die Kooperation zwischen Energiekontor und EnBW betrachten wir als Bestätigung unserer langjährigen und qualitativ hochwertigen Expertise bei der Realisierung von Windparks. Mit der EnBW wissen wir einen verlässlichen und kompetenten Partner an unserer Seite, um die zukünftigen Projektentwicklungen im Windparkbereich in Mecklenburg-Vorpommern gemeinsam anzugehen", erklärte Peter Szabo, Vorstandsvorsitzender der Energiekontor AG.
EnBW, Deutschlands drittgrößter Versorger, hatte im ersten Halbjahr deutliche Verluste erlitten - unterm Strich 735,1 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2013 war noch ein Gewinn von 190,5 Millionen Euro erzielt worden. Der Umsatz sank von Januar bis Juni 2014 leicht um 1,6 Prozent auf 10,4 Milliarden Euro. Als Grund für den hohen Fehlbetrag waren Anfang August Wertberichtigungen auf Kraftwerke im Umfang von etwa 1,2 Milliarden Euro genannt worden. EnBW will bis 2020 vor allem die Produktion mit erneuerbaren Energien ausbauen. Zudem steht die Entwicklung neuer Geschäftsfelder auf der Agenda./kre/pz/DP/fbr
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AXC0131 2014-09-09/13:55