Swisscanto Holding AG / Mediengespräch: Die Schweizer Pensionskassen im Herbst 2014 . Verarbeitet und übermittelt durch NASDAQ OMX Corporate Solutions. Für den Inhalt der Mitteilung ist der Emittent verantwortlich. Source: Globenewswire
Medienmitteilung |
Berufliche Vorsorge im Schatten der Politik
Zürich, 17. September 2014 - Das Herbstgespräch von Swisscanto zur beruflichen Vorsorge drehte sich um die Frage: Wie überleben die Pensionskassen die nächsten zehn Jahre? Die Folgen von Demographie und Tiefzinspolitik werden die Vorsorge belasten. Die zunehmende "Verpolitisierung" von Marktgrössen gefährdet zunehmend die Sicherheit der beruflichen Altersvorsorge. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch die Neuauflage der Studie "Schweizer Pensionskassen" vorgestellt, die neben detaillierten Umfrageergebnissen eine Reihe von Beiträgen einflussreicher Exponenten der beruflichen Vorsorge enthält. Zu den Aussichten auf den Kapitalmärkten wurden zurückhaltende Empfehlungen abgegeben.
Die Pensionskassen sind verpflichtet, für ihre Destinatäre weitreichende Leistungsversprechen und zeitlich unbegrenzte Garantien einzuhalten. Sie müssen dies nicht nur unter den Bedingungen zunehmend volatiler und unberechenbarer Kapitalmärkte tun, sondern auch unter dem Druck politischer Vorgaben, die auf die Realitäten kaum mehr Rücksicht nehmen.
Das von Swisscanto traditionell organisierte Mediengespräch zur zweiten Säule thematisierte diese Situation aus unterschiedlichen Perspektiven. Gérard Fischer, CEO der Swisscanto Gruppe, umriss einleitend die Forderungen, die sich aus der besonderen Situation und der Verantwortung der Vorsorgeeinrichtungen angesichts der herrschenden demographischen und finanziellen Entwicklung ergeben. Insbesondere verlangte er, dass wichtige Parameter nicht mehr politisch festgelegt werden, weil dies die berufliche Vorsorge zunehmend gefährdet. Der Vorschlag des Bundesrates für eine "zukunftsfähige Altersvorsorge 2020" erfüllt nach seiner Einschätzung diese Forderung klar nicht.
Hanspeter Konrad, Direktor des Pensionskassenverbands ASIP, formulierte ähnliche Bedenken. Die wachsende Zahl von Vorschriften belasten die Pensionskassen und greifen zunehmend in deren Gestaltungsfreiheit ein. Er betonte die Bedeutung des obersten Führungsorgans einer Pensionskasse im Zusammenspiel mit den Aufsichtsbehörden. Davon ausgehend kritisierte er diverse Vorhaben der Oberaufsichtskommission Berufliche Vorsorge (OAK) im Spannungsfeld von Vorsorgesicherheit und Regulierung.
Othmar Simeon, Leiter Personalvorsorgeberatung bei Swisscanto, zeigte auf, wie sich die gesetzlichen Vorgaben auf die Finanzierungssituation der Pensionskassen auswirken. Die primäre Folge ist eine erhebliche Umverteilung von den Aktiven zu den Rentnern in Höhe von mehreren Milliarden Franken jährlich, die so im BVG nie vorgesehen war. Er zeigt anhand des Modells variabler Renten, wie verstärkte Flexibilität die Leistungserbringung sicherer und auch gerechter macht.
Martin Eichler, Chefökonom BAKBASEL, präsentierte Fakten zum demographischen Wandel. Die Schweiz steht unmittelbar vor der sogenannten demographischen Wende - dem Übergang von einer wachsenden zu einer schrumpfenden Bevölkerung. Für volkswirtschaftliche Analysen und die Entwicklung der Alterssicherungssysteme ist eine andere Wende noch wichtiger: Der Übergang von einer wachsenden zu einer rückläufigen Erwerbsbevölkerung. Diese Wende steht der Schweiz voraussichtlich Anfang der 2020er Jahre bevor.
Was sind die Gründe? Zum einen der Babyboom: Anhand von umfangreichen Simulationsrechnungen können die Entstehung, der Umfang und - am Beispiel der AHV - die Konsequenzen dieses Phänomens aufgezeigt werden. Die Zuwanderung ist der zweite wesentliche Einflussfaktor für die demographische Entwicklung. Eichler zeigte verschiedene Entwicklungspfade für die zukünftige Einwanderung auf und erläuterte die unterschiedlichen Konsequenzen für die Alterssicherungssysteme.
Bei der Entwicklung der beruflichen Vorsorge hängt vieles von den Kapitalmärkten ab. Diese sind seit Jahren durch die noch nie dagewesene und extreme Tiefzinspolitik der Zentralbanken geprägt. Peter Bänziger, Anlagechef von Swisscanto, analysierte die Situation bei den Aktien und die möglichen Folgen, welche eine Änderung der aktuellen Geldpolitik auf die Kurse haben könnte. Zur Illustration ging er auf die Vorgänge in Japan in den Jahren 2001 bis 2008 ein, die auch von einer starken Ausweitung der Liquidität sowie ihrer anschliessenden Reduktion geprägt waren. Die Folgen an den Börsen waren mit einer Verzögerung von rund zwei Jahren markant. Bänziger gab sich eher zurückhaltend und empfahl, angesichts der festzustellenden Überbewertung bei weiter steigenden Kursen schrittweise Gewinne zu realisieren.
Download und Bestellung der Studie "Schweizer Pensionskassen 2014"
Die Neuauflage der führenden Studie im Schweizer Pensionskassenumfeld umfasst Daten zu Struktur und Leistungen der Vorsorgeeinrichtungen, kommentiert die Resultate der Umfrage vom Frühjahr 2014 und enthält Beiträge prominenter Autoren zu Fragen im Zusammenhang mit der zweiten Säule.
Der Studienband mit zahlreichen Tabellen und Grafiken ist in Deutsch und Französisch erhältlich und kann
- als PDF-Datei auf www.swisscanto-pk-studie.ch (http://www.swisscanto-pk-studie.ch/) heruntergeladen werden oder
- als gedruckte Publikation unentgeltlich bezogen werden unter:
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Swisscanto - ein führender Asset Manager
In der Schweiz ist Swisscanto einer der führenden Anlagefondsanbieter, Vermögensverwalter und Anbieter von Lösungen der beruflichen und privaten Vorsorge. Das Gemeinschaftsunternehmen der Schweizer Kantonalbanken verwaltet Kundenvermögen von CHF 52,6 Mrd. und beschäftigt 400 Mitarbeitende in Zürich, Bern, Basel, Pully, London, Frankfurt am Main und Luxemburg (Stand 30. Juni 2014).
Als ausgewiesener Spezialist entwickelt Swisscanto qualitativ hochstehende Anlage- und Vorsorgelösungen für private Anleger, Firmen und Institutionen. Als Fondsanbieter wird Swisscanto national und international regelmässig ausgezeichnet. Weiter ist Swisscanto für seine Vorreiterrolle bei nachhaltigen Anlagen sowie für die jährlich publizierte Studie "Schweizer Pensionskassen" bekannt.
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