Von Isabel Gomez
Die Allianz zieht bei ihrer defizitären US-Tochter Fireman's Fund die Reißleine und zerschlägt das Unternehmen. Das Firmenkundengeschäft in der Schaden- und Unfallversicherung soll in die Allianz Global Corporate & Specialty (AGCS), den Spezialversicherer für Industrierisiken, integriert werden, wie der DAX-Konzern mitteilte. Für das Privatkundengeschäft werde noch nach einer Lösung gesucht.
Mit der Zerschlagung wirkt die Allianz dem Abwärtstrend bei der US-Tochter entgegen. Fireman's Fund gehört seit 1991 zum Konzern. Bereits 2009 hatte AGCS die Seetransportversicherung von Fireman's Fund übernommen. Diese Integration steuerte laut Allianz fast 600 Millionen US-Dollar an jährlichen Bruttobeiträgen der AGCS bei - die Leistung der US-Gesellschaft hat sich dadurch jedoch nicht verbessert.
Im ersten Halbjahr 2014 lieferte Fireman's Fund eine Schaden-Kosten-Quote von 114,2 Prozent ab. Die Quote setzt Schäden und Kosten zueinander ins Verhältnis. Je niedriger die Quote ist, desto profitabler ist das Versicherungsgeschäft. Zahlreiche Umbesetzungen im Management der US-Tochter sorgten dafür, da kaum Ruhe einkehren konnte. Zudem wurden auch in der jüngeren Vergangenheit Geschäfte zu Preisen und Bedingungen übernommen, die sich nun als defizitär herausstellen.
Mit der Neuaufstellung des Firmenkundengeschäfts würden auch für das Geschäft mit vermögenden Privatkunden von Fireman's Fund "verschiedene Optionen geprüft, um Skalenerträge zu erzielen", hieß es weiter. Das Privatkundengeschäft ist im Gegensatz zum Firmenkundengeschäft profitabel.
Während das neu geschaffene Geschäft aus AGCS und dem Firmenkundengeschäft von Fireman's Fund basierend auf den Bruttoprämien 2013 auf insgesamt mehr als 3 Milliarden Dollar Umsatz geschätzt wird, erwartet Fireman's Fund für 2014 einen Umsatz von 2,8 Milliarden Dollar. Das Privatkundengeschäft macht dabei rund ein Drittel aus.
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September 17, 2014 09:55 ET (13:55 GMT)
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