Von Claudia Nehrbaß
Positive Vorzeichen dominieren zum Wochenausklang an den ostasiatischen Börsen. Die Anleger blicken gebannt nach Schottland. Dort werden nach dem Referendum über eine Loslösung von Großbritannien zwar immer noch die Stimmen ausgezählt, die Befürworter einer Abspaltung haben ihre Niederlage aber bereits eingeräumt. Das wird an den Finanzmärkten mit Erleichterung aufgenommen, hatten doch die mit einer etwaigen Abspaltung verbundenen Unwägbarkeiten in den zurückliegenden Wochen die Anleger beunruhigt.
Das "Nein" zur schottischen Unabhängigkeit schickt das Pfund Sterling auf einen Höhenflug. Es geht mit rund 1,6490 US-Dollar um, verglichen mit 1,6400 im späten US-Geschäft und etwa 1,6290 am Donnerstagmorgen. Händler sprechen von einer Erholungsrally, nachdem das Pfund Anfang September unter Druck geraten war, belastet von Umfragen, wonach möglicherweise eine Mehrheit für eine Unabhängigkeit Schottlands stimmen könnte.
Im Fahrwasser des Pfunds legt der US-Dollar zum Yen kräftig zu und markiert wie derzeit fast täglich ein neues Mehrjahreshoch. Er kostet rund 109,10 Yen; am Donnerstag um die gleiche Zeit waren es etwa 108,80 Yen.
Der schwächere Yen treibt wiederum an der Tokioter Börse die Kurse deutlich nach oben. Mit einem Plus von 1,8 Prozent ist der Nikkei-225-Index klarer Spitzenreiter unter den Leitindizes der Region.
Das Schottland-Referendum stützt an den Börsen Aktien von Unternehmen, die Geschäftsbeziehungen nach Schottland unterhalten. Der Kurs der National Bank Australia steigt um 1,3 Prozent. Die Bank besitzt die in Glasgow ansässige Clydesdale Bank. Der S&P/ASX-200-Index gewinnt indessen nur 0,3 Prozent. Ein Rückgang der Rohstoffpreise belastet den Sektor und bremst die rohstofflastige australische Börse.
Das Thema Schottland drängt den Börsengang von Alibaba etwas in den Hintergrund, der im späteren Tagesverlauf in New York ansteht. Mit 68 US-Dollar wurde der Ausgabekurs wie zu erwarten am oberen Ende der avisierten Spanne festgelegt. Der Börsengang wird somit mindestens 21,8 Milliarden Dollar erlösen und dem Unternehmen eine anfängliche Marktkapitalisierung von 168 Milliarden Dollar verschaffen. Die Aktien von Softbank, die an Alibaba beteiligt ist, gewinnen in Tokio 0,2 Prozent. Das relativ geringe Plus lässt sich damit erklären, dass der Kurs bereits in den vergangenen Tagen deutlich zulegte.
Toshiba gewinnen 1,3 Prozent, nachdem das Unternehmen Restrukturierungen und Entlassungen im PC-Geschäft angekündigt hatte. Sony stabilisieren sich derweil nach ihrem Kurseinbruch vom Vortag und gehen kaum verändert um.
In Seoul erholt sich die Hyundai-Aktie geringfügig von dem Kurseinbruch, den sie wegen eines spektakulären Immobiliengeschäfts am Donnerstag erlitten hatte. Wegen des überteuerten Grundstückskaufs erhält der Autokonzern Schelte von Analysten. Sowohl J.P. Morgan als auch Nomura haben die Hyundai-Aktie auf "Neutral" zurückgestuft. Wohl deshalb steigt der Kurs nur um 0,3 Prozent.
INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.432,70 +0,31% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 16.353,18 +1,78% 08:00 Kospi (Seoul) 2.057,45 +0,47% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.313,56 -0,10% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 24.254,95 +0,36% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.305,47 +0,25% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.851,23 +0,32% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 10.50 Uhr EUR/USD 1,2917 +0,0% 1,2917 1,2892 EUR/JPY 140,95 +0,3% 140,49 139,94 USD/JPY 109,14 +0,3% 108,78 108,55 USD/KRW 1044,95 +0,1% 1043,95 1043,35 USD/CNY 6,1383 -0,0% 6,1405 6,1405 AUD/USD 0,8961 -0,3% 0,8986 0,8974
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September 19, 2014 01:05 ET (05:05 GMT)
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