Großbritannien bleibt für Anleger ein Risiko
Schottland hat "Nein" zur Unabhängigkeit gesagt. Großbritannien bleibt intakt. Aber das politische Schreckgespenst wird weiter seinen Spuk im Vereinigten Königreich treiben. Es wird eine Debatte geben, welche zusätzliche Befugnisse Schottland erhält. Und Regierungschef David Cameron hat schon darauf hingewiesen, dass auch die anderen Teile des Vereinigten Königreichs neue Rechte und mehr Autonomie bekommen müssen. Eine verfassungsrechtliche Reform ist nun eine Priorität, außerdem steht im kommenden Jahr eine Parlamentswahl an.
Für Großbritannien beginnt die Arbeit in Schottland erst
Der Verbleib der Schotten im Vereinigten Königreich ist zwar ein Erfolg für den britischen Premierminister David Cameron, gibt ihm aber auch eine harte Nuss zu knacken. Cameron und weitere Politiker wichtiger Parteien haben dem halbautonomen Parlament in Edinburgh im Vorfeld der historischen Abstimmung mehr Rechte bei Steuern und Ausgaben versprochen. Doch es gibt erhebliche Hürden.
Europas Integration ermutigt die Separatisten
Das Referendum in Schottland hat separatistische Bewegungen in ganz Europa gestärkt. Ironischerweise wurde das gerade durch die Europäische Union möglich, die seit Jahrzehnten für wirtschaftliche und politische Integration in Europa steht. In der Woche vor der Abstimmung war Edinburgh ein Magnet für Politiker aus ganz Europa, die ihre Regionen gerne ebenfalls unabhängig machen würden. So kamen Vertreter aus Wales, dem Baskenland, Flandern, Katalonien, Galizien, Korsika, Sardinien und Friesland in die schottische Hauptstadt.
Berlin sieht keine Auswirkungen durch schottisches Votum
Das Nein der schottischen Bürger zu einer Unabhängigkeit ihres Landes hat nach Einschätzung der Bundesregierung keine Auswirkungen auf die deutsche Zusammenarbeit mit Großbritannien. "Unsere Zusammenarbeit mit dem Vereinten Königreich geht so eng und partnerschaftlich weiter wie bisher", sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Freitag in Berlin.
Ukraine und Russland setzen Gas-Dialog kommende Woche in Berlin fort
Russland und die Ukraine setzen in der kommenden Woche ihre Bemühungen fort, unter Vermittlung der EU-Kommission den Streit um Gaslieferungen zu lösen. "Das nächste trilaterale Gas-Gespräch findet nächste Woche Freitag in Berlin statt", teilte die EU-Kommission am Freitag in Brüssel mit. Das Treffen am 26. September wird wie die vorherigen Runden von EU-Energiekommissar Günther Oettinger geleitet.
Merkel wirbt für TTIP
Das geplante Freihandelsabkommen zwischen den USA und der Europäischen Union ist nach Einschätzung von Bundeskanzlerin Angela Merkel ohne Alternative. Ein Freihandel zwischen der EU und den Vereinigten Staaten sei "von unschätzbarem Wert", sagte die CDU-Vorsitzende in Berlin. Die Vorteile überstiegen die vermeintlichen Nachteile bei weitem, sagte Merkel bei einer Veranstaltung des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks.
Merkel mahnt Abbau der Langzeitarbeitslosigkeit an
Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hat vor einer "Verfestigung" im Bereich der Langzeitarbeitslosen gewarnt. Es müsse immer wieder daran gearbeitet werden, dass dieser Sockel verringert werde, erklärte Merkel beim Zentralverband des Deutschen Handwerks (ZDH) in Berlin. Hartz-IV-Leistungen nähmen einen breiten Anteil des Bundeshaushalts ein, das Geld werde an anderer Stelle dringend benötigt, machte Merkel deutlich und betonte: "Deshalb stimmt mich das nach wie vor nicht zufrieden."
Banken tilgen weitere 19,90 Mrd Euro aus Dreijahrestendern
Die Banken des Euroraums zahlen weiterhin vorzeitig Geld aus den zwei dreijährigen Refinanzierungsgeschäften der Europäischen Zentralbank (EZB) zurück. Nach Mitteilung der EZB sollen nächste Woche insgesamt 19,90 Milliarden Euro getilgt werden, nach zuletzt 5,98 Milliarden Euro. Insgesamt werden die Banken per 24. September nun 666,77 (zuvor: 646,87) Milliarden Euro zurückgezahlt haben.
EZB: Eurozone-Leistungsbilanzüberschuss im Juli bei 18,7 Mrd EUR
Der Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone hat sich im Juli auf saisonbereinigt 18,7 Milliarden Euro belaufen. Gegenüber dem Vormonat blieb er damit fast unverändert, denn im Juni hatte er 18,6 Milliarden Euro betragen, wie die Europäische Zentralbank (EZB) mitteilte.
DJG/DJN/WSJ/AFP/apo
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September 19, 2014 07:30 ET (11:30 GMT)
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