Von Archibald Preuschat
Die abgespaltene Siemens-Tochter Osram stellt ihr Werk in Schwabmünchen auf den Prüfstand. Die Fertigungsstätten im Landkreis Augsburg soll entweder geschlossen, langsam heruntergefahren oder verkauft werden, hat Osram-CEO Wolfgang Dehen gegenüber Mitarbeitern angedeutet.
Ein Osram-Sprecher lehnte einen Kommentar zur Zukunft des Werkes ab. "Der fundamentale Technologiewandel in der Lichtbranche treibt den erheblichen Rückgang im traditionellen Geschäft der Allgemeinbeleuchtung", sagte er lediglich. "Deshalb haben wir bereits frühzeitig in 2012 begonnen, im Rahmen unseres Verbesserungsprogramms Osram Push kontinuierlich unseren weltweiten Werksverbund zu überprüfen und entsprechend der Marktentwicklung anzupassen. Verschiedene Maßnahmen wurden in diesem Rahmen bereits angekündigt oder auch umgesetzt."
Osram schrumpft seit der Abspaltung von Siemens im vergangenen Jahr. Im Ende des Monats ablaufenden Geschäftsjahrs 2013/14 läuft das Sparprogramm "Push" bereits aus. Es sieht Einsparungen von insgesamt 1,2 Milliarden Euro und den Abbau von 8.700 Arbeitsplätzen - davon 1.450 in Deutschland - vor.
Ende Juli wurde ein weiteres Programm aufgelegt, das bis zum Ende des Geschäftsjahres 2017 rund 260 Millionen Euro einsparen und etwa 1.700 Beschäftigte hierzulande den Arbeitsplatz kosten wird. Außerhalb Deutschlands sollen etwa 6.100 Jobs wegfallen.
Im Werk Schwabmünchen arbeiten rund 400 Menschen, 70 Arbeitsplätze sollen bereits im Zuge des im Sommer angekündigten "Push 2" getauften Sparprogramms wegfallen.
Europäische Leuchten-Hersteller, neben Osram auch die österreichische Zumtobel, haben es nicht leicht. Ihr Geschäft mit traditioneller Beleuchtung ist nicht zuletzt aufgrund des Banns klassischer Glühbirnen in der Europäischen Union, der auf Halogenlampen ausgeweitet werden könnte, auf dem absteigenden Ast. Im Geschäft mit LED-Beleuchtung herrscht hingegen knallharter Wettbewerb, der insbesondere von asiatischen Herstellern befeuert wird.
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September 19, 2014 09:55 ET (13:55 GMT)
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