Daimler will den konzerneigenen Vertrieb noch weiter eindampfen als bislang bekannt. Der Autobauer stellt nun 63 der insgesamt 158 eigenen Standorte zum Verkauf, sagte eine Sprecherin. Ende Juli hatte es noch geheißen, 56 Betriebe sollten an externe Konkurrenten veräußert werden.
In den neuen Bundesländern hätten sich noch weitere Interessenten gefunden, die dort nun alle Autohäuser und Betriebe kaufen wollten. Insgesamt handele es sich in Ostdeutschland nun um 23 anstatt zuvor 16 Standorte. Dort seien derzeit rund 1.300 Mitarbeiter beschäftigt. Der Konzern prüfe nun diese Verkaufsoption, sagte die Sprecherin weiter.
An den Verkaufsplänen in den alten Bundesländern habe sich derweil nichts geändert. Dort handele es sich weiterhin um 40 Betriebe. Insgesamt seien an diesen 63 Standorten rund 4.500 der insgesamt rund 15.000 Mitarbeiter des konzerneigenen Vertriebs in Deutschland beschäftigt.
Insgesamt haben die Stuttgarter deutschlandweit mehr als 1.100 Autohäuser und Werkstätten für Pkw und Nutzfahrzeuge der Marke Mercedes-Benz. Rund 970 Standorte werden von privaten Partnerunternehmen geführt, die mit Daimler einen Vertrag haben.
Es war das weitaus kleinste Stück vom Kuchen, das über Monate hinweg die Gemüter erregt hatte, bevor im Juli Management und Betriebsrat eine erste Rahmenvereinbarung trafen: Daimler betreibt über die eigene Kasse auch 33 konzerneigene Niederlassungen mit insgesamt 158 Standorten.
Ab dem kommendem Jahr sollen nach der gemeinsamen Vereinbarung zudem die bestehenden Niederlassungen zu Vertriebsverbünden zusammengefasst werden. Gleichzeitig werden das Pkw- und das Nutzfahrzeuggeschäft getrennt aufgestellt. In die dann noch verbleibenden Standorte will Daimler hingegen frisches Geld pumpen. Der Autobauer sagte im Juli zu, in den nächsten Jahren 500 Millionen Euro in seine Standorte zu investieren.
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September 19, 2014 11:43 ET (15:43 GMT)
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