(Wiederholung)
Von Thomas Rossmann
Wie gewonnen, so zerronnen. Nur einen Tag nach der kräftigen Erholung geht es mit den Indizes an der Wall Street am Donnerstag wieder abwärts. Als Grund für das negative Sentiment wird vor allem auf die schwache Auftragslage der US-Unternehmen verwiesen. Gleichzeitig warnen Beobachter davor, den unerwartet starken Rückgang überzubewerten. Denn die Datenreihe hängt stark von der Entwicklung bei Boeing ab und ist überdies sehr volatil. Dass in der vergangenen Woche weniger Amerikaner als erwartet erstmals Arbeitslosenhilfe beantragten, fällt nicht ins Gewicht.
Der Dow-Jones-Index verliert 1,2 Prozent auf 17.010 Punkte. Für den S&P-500 geht es um 1,3 Prozent nach unten, und der Nasdaq-Composite verzeichnet einen Abschlag von 1,7 Prozent. Die Indizes notieren damit allesamt in der Nähe ihrer Tagestiefs. "Derzeit reichen kleine Impulse, um den Markt kräftig in die eine oder andere Richtung zu bewegen", sagt Analyst Keith Bliss von Cuttone & Co. "Es würde mich nicht überraschen, wenn wir bis Ende Oktober in der aktuell recht engen Handelsspanne verharren würden", ergänzt Bliss.
Mit einem Minus von 18,2 Prozent sind die Auftragseingänge bei langlebigen Wirtschaftsgütern im August etwas stärker eingebrochen als erwartet. Ökonomen hatten ein Minus von 17,5 Prozent prognostiziert, nachdem im Juli noch ein kräftiges Plus von 22,6 Prozent verzeichnet worden war. Der überraschend deutliche Einbruch könnte nach Meinung von Beobachtern Befürchtungen wecken, dass die Normalisierung der Geldpolitik in den USA vielleicht zu früh erfolgt.
Ein weiterer negativer Impuls kommt vom Markit-Barometer für den Service-Bereich im August. Der Index rutschte auf 58,5 von zuvor 59,5 Punkten. Trotz des Rückgangs sehen die Markit-Experten unverändert "eine robuste Expansion im Business-Bereich". Die Subindizes für Auftragseingänge und Arbeitskräfte weisen für den Berichtsmonat zudem eine Zunahme aus.
Daneben muss der Markt Quartalszahlen einiger Unternehmen aus der zweiten Reihe verarbeiten. Jabil Circuits hat am Mittwoch nach Börsenschluss positiv überrascht, was die Aktie nach anfänglichen Gewinnen nun um 0,4 Prozent ins Minus drückt. Die Zahlen von HB Fuller fielen dagegen enttäuschend aus; die Aktie bricht um 15 Prozent ein. Nach der Schlussglocke wird am Donnerstag noch Nike Ergebnisse für das erste Quartal vorlegen. Der Kurs des Sportartikel-Herstellers und adidas-Konkurrenten gibt um 1,5 Prozent nach.
Am Anleihemarkt legen die Kurse in Reaktion auf die Konjunkturdaten zu. Die Rendite zehnjähriger Staatsanleihen fällt um 5 Basispunkte auf 2,52 Prozent. Der Euro hat sich von seinem Tagestief bei 1,2697 Dollar wieder etwas erholt und die Marke von 1,27 Dollar klar zurückerobert. Grund sind die schwachen US-Daten, die auf dem Dollar lasten.
Mit der Dollar-Abschwächung kann auch der Goldpreis sein anfängliches Minus wieder wettmachen. Für die Feinunze müssen 1.221 Dollar gezahlt werden und damit zwei Dollar mehr als noch am Vortag. Der Ölpreis gibt dagegen trotz des schwächeren Greenback nach. Für ein Barrel der Sorte WTI müssen aktuell 92,40 Dollar gezahlt werden, nach 92,80 Dollar am Mittwoch.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.010,37 -1,16 -199,69 S&P-500 1.973,33 -1,25 -24,97 Nasdaq-Comp. 4.479,48 -1,66 -75,75 Nasdaq-100 4.024,14 -1,71 -70,18 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 7.42 Uhr Mi, 17.40 Uhr EUR/USD 1,2746 -0,16% 1,2766 1,2788 EUR/JPY 138,56 -0,59% 139,38 139,29 EUR/CHF 1,2072 -0,08% 1,2082 1,2080 USD/JPY 108,71 -0,44% 109,19 108,93 GBP/USD 1,6326 0,02% 1,6323 1,6349 ===
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September 25, 2014 11:06 ET (15:06 GMT)
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