Der Krankenhausbetreiber Rhön-Klinikum
Am Finanzmarkt sorgten die Nachrichten für ein deutliches Kursplus. Die Aktien legten um mehr als zwei Prozent zu. Die Einigung mit Klägern über den Aktienrückkauf sei unerwartet früh erfolgt, schrieb Commerzbank-Analyst Volker Braun in einer Studie. Das Rückkaufprogramm dürfte nun wahrscheinlich einen Monat früher als gedacht starten.
Rhön will mit dem Aktienrückkauf eine Kapitalherabsetzung erreichen, um das Unternehmen nach dem Klinikverkauf anzupassen. Das Grundkapital kann sich dadurch mehr als halbieren.
Nun soll der Kapitalherabsetzungsbeschluss im Handelsregister eingetragen werden. Über die Konditionen für den Aktienrückkauf will Rhön gesondert informieren. Die Klage gegen die Wahl von Ludwig Georg Braun als Aufsichtsratsmitglied durch die Hauptversammlung 2014 läuft allerdings weiter.
Für die Anteilseigner, vor allem die Großaktionäre, kann der Rückkauf steuerlich vorteilhafter sein als die Ausschüttung einer Sonderdividende. Spannend ist nun, wie sich die Großaktionäre verhalten. Derzeit ist laut der Internetseite des Unternehmens der Eigentümer des Medizintechnikherstellers B. Braun, Ludwig Georg Braun, mit 15,1 Prozent beteiligt, Rhön-Gründer Eugen Münch mit 7,4, seine Frau Ingeborg mit 5,0 sowie der Hamburger Klinikbetreiber Asklepios mit 5,0 (Stand Ende August). Sollte eine Partei ihre Aktien nicht oder nur in Teilen zum Rückkauf anbieten, würde automatisch ihr Anteil steigen. So könnten verschiedene wichtige Schwellen überschritten werden bis hin zum Pflicht-Übernahmeangebot an alle Aktionäre.
Der hessische Gesundheitskonzern Fresenius hatte für drei
Milliarden Euro 40 Rhön-Krankenhäuser gekauft. Der Deal aus dem
September 2013 wurde in diesem Februar genehmigt. Dem Geschäft war
ein jahrelanges Tauziehen vorausgegangen. Fresenius war im Jahr 2012
mit einer milliardenschweren Übernahme-Offerte für den Konkurrenten
am Widerstand der Aktionäre des MDax
ISIN DE0008467416 DE0007042301
AXC0135 2014-09-30/13:06