
Von Hans-Joachim Koch
Die Wachstumsphase in der deutschen Industrie läuft offenbar aus und geht in eine Stagnation über. Dieses eingetrübte Konjunkturbild ergibt sich aus dem Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe. Er hat sich in der zweiten Veröffentlichung für September gegenüber den vorläufigen Daten weiter abgeschwächt und ist knapp unter den Schwellenwert für eine Expansion von 50 gerutscht ist.
Der Index lag damit bei 49,9 nach vorläufig 50,3 und einem August-Stand von 51,4, wie der Datendienstleisters Markit mitteilte. Damit gehe eine 14-monatige Wachstumsperiode zu Ende. Volkswirte hatten einen Wert von 50,3 erwartet.
Belastend auf die Stimmung bei den Unternehmen wirkten sich den Angaben zufolge die Auftragseingänge aus, die erstmals seit Juli 2013 rückläufig waren. Einige der Befragten führten dies auf die sinkende Binnennachfrage zurück. Das nur noch gering wachsende Auslandsgeschäft habe keinen Ausgleich schaffen können, so Markit. Der niedrigste Exportzuwachs seit 13 Monaten wird auf die Russland-Sanktionen und das schwache Wachstum unter anderem in China zurückgeführt. Hinzu kam, dass sich die Produktionszuwächse weiter verringerten.
Markit-Volkswirt Oliver Kolodseike sprach von einem eher düsteren Bild der Lage in der deutschen Wirtschaft. Er verwies auch auf den Deflationsdruck, denn erstmals seit März hätten sich sowohl die Einkaufs- als auch die Verkaufspreise gegenüber dem Vormonat reduziert. Positiver sei die Beschäftigungssituation, da die dreimonatige Phase mit einem Stellenabbau im September ausgelaufen sei.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/smh/jhe
(END) Dow Jones Newswires
October 01, 2014 04:42 ET (08:42 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.