Deutsche Industrie steuert nach 14 Monaten Wachstum auf Stagnation zu
Die Wachstumsphase in der deutschen Industrie läuft offenbar aus und geht in eine Stagnation über. Dieses eingetrübte Konjunkturbild ergibt sich aus dem Einkaufsmanagerindex (PMI) für das verarbeitende Gewerbe. Er hat sich in der zweiten Veröffentlichung für September gegenüber den vorläufigen Daten weiter abgeschwächt und ist knapp unter den Schwellenwert für eine Expansion von 50 gerutscht ist. Der Index lag damit bei 49,9 nach vorläufig 50,3 und einem August-Stand von 51,4, wie der Datendienstleisters Markit mitteilte. Damit gehe eine 14-monatige Wachstumsperiode zu Ende. Volkswirte hatten einen Wert von 50,3 erwartet.
Wachstum der Industrie in Eurozone schwächt sich weiter ab
Das Wachstum der Industrieunternehmen in der Eurozone hat sich im September stärker als zunächst berichtet abgeschwächt und ist damit fast zum Erliegen gekommen. Dabei fiel der Einkaufsmanagerindex (PMI) sowohl für Deutschland als auch für Österreich und Griechenland unter die Marke von 50, den Schwellenwert zwischen Kontraktion und Expansion. Frankreich blieb weiter unterhalb dieser Grenze, konnte aber die Talfahrt der vergangenen drei Monate stoppen. Überraschend verzeichneten dagegen die Unternehmen in Italien eine Verbesserung der Geschäftslage, teilte der Datendienstleister Markit mit, der die Umfrage durchführt. Der PMI für das verarbeitende Gewebe im Euroraum sank im September nach revidierten Angaben auf 50,3, nachdem er bereits vorläufig auf 50,5 von 50,7 im August zurückgegangen war. Volkswirte hatten mit einer Bestätigung des vorläufigen Werts von 50,5 gerechnet.
VDMA: Starkes Inlandsgeschäft gleicht im August Auslandsflaute aus
Der Auftragseingang im deutschen Maschinen- und Anlagenbau lag im August zwar insgesamt auf dem Niveau des Vorjahresmonats. Der Auftragseingang aus dem Inland legte um 19 Prozent zu, getragen von einem Schub durch das Großanlagengeschäft. Dagegen blieb das internationale Ordervolumen um 9 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Für 2015 erwartet der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) ein inflationsbereinigtes Plus der Produktion von 2 Prozent. Allerdings seien die Unsicherheiten über die weitere Konjunkturentwicklung hoch und die Risiken nicht zu unterschätzen.
Paris stellt Haushalt 2015 mit 21 Milliarden Euro Einsparungen vor
Mit Einsparungen von 21 Milliarden Euro will die französische Regierung das Staatsdefizit im kommenden Jahr auf 4,3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken. Der Zentralstaat selbst soll 7,7 Milliarden Euro sparen, die Sozialkassen 9,6 Milliarden Euro und die Gebietskörperschaften 3,7 Milliarden Euro, wie die Regierung bei der Vorstellung des Haushalts 2015 ankündigte. Trotz der Sparanstrengungen wird die EU-Defizitobergrenze von 3 Prozent weit überschritten. Sie soll laut den Plänen 2017 wieder eingehalten werden, mit einem Defizit von dann 2,8 Prozent.
EU: Finanzhilfen von Rheinland-Pfalz für Nürburgring unzulässig
Die millionenschweren Finanzhilfen des Landes Rheinland-Pfalz für den insolventen Nürburgring waren unzulässig. Die EU-Kommission teilte am Mittwoch in Brüssel mit, dass die Hilfen aus Steuergeldern "für die Rennstrecke, den Freizeitpark und die Hotels am Nürburgring nicht mit den EU-Beihilferechtsvorschriften vereinbar waren". Der Käufer der weltbekannten Rennstrecke in der Eifel, der Automobilzulieferer Capricorn, müsse jedoch nicht für die Rückzahlung der unvereinbaren Beihilfen haften.
+++ Konjunkturdaten
Irland
Arbeitslosenquote Sep 11,1% (Aug: 11,2%) - CSO
Großbritannien
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 51,6 (PROG: 53,0)
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug war 52,2
Frankreich
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Sep 48,8 (PROG: 48,8)
Einkaufsmanagerindex verarb. Gewerbe Aug war 46,9
Italien
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Sep 50,7 (PROG: 49,5)
Einkaufsmanagerindex verarbeit. Gewerbe Aug 49,8
Schweiz
Einkaufsmanagerindex September 50,4 (PROGNOSE: 52,0)
Einkaufsmanagerindex August war 52,9
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October 01, 2014 07:30 ET (11:30 GMT)
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