Von Madeleine Nissen
Die Commerzbank stellt sich im Privatkundengeschäft auf einen radikalen Wandel ein. "Ich erwarte, dass wir in fünf Jahren fünfzig Prozent unseres Geschäfts online und digital machen werden", sagte Michael Mandel, Bereichsvorstand Private Kunden, im Interview mit dem Wall Street Journal Deutschland. "Filialen wird es auch in fünf Jahren noch geben, aber ihre Rolle wird sich ändern", sagte er.
Filialen oder nicht, das ist für viele Banken derzeit die Frage. Besonders drastisch geht die Hypovereinsbank vor, die die Zahl der Filialen von 580 auf 340 reduzieren will. "Wenn sich ein Wettbewerber aus dem Markt zurückzieht, ist das für uns gut", sagte Mandel. "Denn wir wissen, dass siebzig Prozent der Kunden keine reine Direktbank wollen, sondern den Mix aus Online und Filialen."
Die Kunden sollten ermutigt werden, an die Kapitalmärkte zu gehen, anstatt ihr Geld auf Tagesgeldkonten liegen zu lassen, sagt Mandel. Einlagen zu halten, wenn der Anleger das Geld kurzfristig nicht braucht, sei "schlicht Wertvernichtung". "Deutschland ist beim Thema Vermögensbildung ein unterentwickeltes Land", sagt er. Die Kluft zwischen arm und reich werde immer größer. "Wenn wir echte Vermögensbildung in Deutschland nicht fördern, hat das in einer Industrienation harte Konsequenzen", sagt der 47-jährige.
(Das vollständige Interview können Sie auf www.wsj.de unter folgendem Link lesen:
www.wsj.de/nachrichten/SB10362228127429084907704580188072776786334)
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October 01, 2014 11:20 ET (15:20 GMT)
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