
Die Europäische Zentralbank (EZB) stemmt sich mit neuen Maßnahmen gegen Wachstumsschwäche und Niedriginflation im Euroraum. Dazu wird die Notenbank ab Mitte Oktober mit Forderungen gedeckte Anleihen (Covered Bonds) kaufen, wie EZB-Chef Mario Draghi am Donnerstag nach der auswärtigen Sitzung des EZB-Rats in Neapel sagte. Ab dem vierten Quartal 2014 wird die Notenbank zusätzlich in den Kauf von Kreditverbriefungen (Asset Backed Securities, ABS) einsteigen. Beide Programme haben eine Laufzeit von zwei Jahren.
ABS sind gebündelte Einzelkredite, die in Wertpapiere verpackt sind und damit handelbar gemacht werden. Seit der weltweiten Finanzkrise sind sie in Verruf geraten, weil sie entscheidend zur Eskalation der amerikanischen Hypothekenkrise beigetragen haben. Die EZB hält entgegen, dass europäische ABS viel seltener ausgefallen seien als US-Papiere. ABS-Papiere sind in verschiedene Tranchen mit unterschiedlichem Ausfallrisiko aufgeteilt.
Covered Bonds sind ebenfalls mit Krediten besicherte Anleihen. Allerdings gelten sie im Vergleich zu ABS als sicherere Anlage, weil neben den Sicherheiten grundsätzlich auch die ausgebende Bank im Fall eines Ausfalls haftet. Durch die Finanzkrise sind Covered Bonds jedoch auch nicht unbeschadet gekommen, weil Sicherheiten ausgefallen sind und die ausgebenden Banken ebenfalls Probleme bekamen. Das nunmehr beschlossene Kaufprogramm ist bereits das dritte seit der Finanzkrise, mit dem die Notenbank Covered Bonds kauft./bgf/jkr
AXC0154 2014-10-02/14:54