
Lettland, das Anfang 2014 den Euro eingeführt hat, dürfte laut der EU-Kommission in diesem Jahr das wachstumsstärkste EU-Land bleiben. Für 2014 und 2015 wird vorläufig mit Wachstumsraten von 3,8 bzw. 4,1 Prozent gerechnet. "Ob die aktuellen Wachstumsprognosen beibehalten werden können, hängt sicherlich auch von den weiteren Entwicklungen der Sanktionen zwischen der EU und Russland ab. Russland war 2013 mit einem Lieferanteil von über 16 Prozent der wichtigste Abnehmer lettischer Exportwaren", so Torsten Pauly, Baltikum-Experte bei Germany Trade & Invest in Helsinki.
Russland hat als Exportmarkt für lettische Getränke, Nahrungsmittel und Agrarerzeugnisse große Bedeutung. "Aktuellen Berechnungen zufolge könnte aufgrund des russischen Importstopps für EU-Lebensmittel das lettische BIP um mehr als 0,4 Prozent geringer ausfallen", sagt Pauly. "Fast zehn Prozent aller lettischen Nahrungsmittelexporte gingen nach Russland, bei Getränken lag der Anteil bei über 72 Prozent." Auch chemische Erzeugnisse (21,7 Prozent) und Maschinen und Fahrzeuge (21 Prozent) fanden bisher in Russland ihre Abnehmer. Diese werden aber oft nicht in Lettland selber hergestellt, sondern aus anderen EU-Staaten reexportiert. Die EU-Staaten nahmen 2013 insgesamt zwei Drittel aller lettischen Ausfuhren ab und lieferten im Gegenzug 80 Prozent aller Einfuhren. Deutschland ist nach Litauen Lettlands zweitwichtigster Lieferant von Importwaren.
Auch bei der Energieversorgung des Zwei-Millionen-Landes spielt Russland eine wichtige Rolle. Besonders groß ist die lettische Abhängigkeit beim Erdgas, das 2013 zu 95 Prozent aus Russland kam. Bei Kohle lag der Lieferanteil bei knapp 60 Prozent. Gering war der direkte Bezug aus Russland dagegen beim Öl. Der russische Markt hat auch für den lettischen Export von Dienstleistungen eine sehr große Bedeutung. Lettische Häfen verladen traditionell viele russische Rohstoffe beziehungsweise Massengüter.
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