
Schwer enttäuscht von der EZB sind die
wichtigsten europäischen Aktienmärkte am Donnerstag auf steile
Talfahrt gegangen. Sie knüpften damit an ihre Vortagesverluste an.
Zusätzlich wurden die Börsen noch belastet von einem noch stärker
als bereits erwarteten Rückgang der Auftragseingänge in der
US-Industrie im August. Der EuroStoxx 50
In Paris sackte der Cac 40
"Der Handel heute war sehr stark auf die Aussagen und Pressekonferenz der Europäischen Zentralbank (EZB) fokussiert gewesen, und was dort zur Stützung der Wirtschaftserholung in der Eurozone getan wird", sagte Jasper Lawler, Marktanalyst bei CMC Marktes UK in London. Vor allem die spärlichen Aussagen von EZB-Präsident Mario Draghi über den Umfang der beschlossenen Wertpapierkäufe hätten deutlich enttäuscht. Zudem sei es auch nicht, wie von manchen in Anbetracht der Wirtschaftsschwäche erhofft, zur Ankündigung weiterer Käufe von Staatsanleihen gekommen.
Gefragt nach dem Umfang der Käufe hatte Draghi gesagt: "Es ist schwer, eine Summe zu nennen", bis er schließlich meinte, die EZB dürfte das potenzielle Volumen von einer Billion Euro nicht ausschöpfen. Michael Schubert, EZB-Experte bei der Commerzbank, sagte dazu: "Die EZB kann froh sein, wenn sie einen dreistelligen Milliardenbetrag realisiert" und nannte die potenzielle Summe von einer Billion "unrealistisch hoch".
Am schwächsten zeigte sich unter den Sektoren die Öl- und
Gasbranche
Der Öl- und Gassektor litt unter der fortdauernden Talfahrt der
Ölpreise. Rohöl kostet derzeit so wenig wie zuletzt Mitte 2012.
Einen wichtigen Grund für den Abwärtstrend der Preise sehen
Rohstoffexperten der Commerzbank in der "fehlenden Angebotsreaktion
der Organisation Erdöl exportierender Länder (Opec)". Das führende
Opec-Mitglied Saudi-Arabien habe die Preise für seine Ölsorten für
alle Kunden sogar deutlich gesenkt, schrieben die
Commerzbank-Experten. Sie liegen demnach teilweise auf den Niveaus
von Dezember 2008. Im EuroStoxx bekamen das etwa die Papiere von
Total
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ISIN GB0001383545 FR0003500008 EU0009658145
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