
Von Christian Grimm
Die Dienstleister in der Eurozone haben im September weiter an Tempo eingebüßt. Vor allem in Italien und Frankreich stagnierte das Geschäft, während in Deutschland die Unternehmen ihren soliden Wachstumskurs behaupten konnten. Der Einkaufsmanagerindex (PMI) für den größten Wirtschaftssektor im Währungsblock sank auf 52,4 Punkte von 53,1 im August, wie der Datendienstleister Markit bei seiner zweiten Veröffentlichung berichtete. Bei der vorläufigen Auswertung war ein Stand von 52,8 berichtet worden, Volkswirte hatten eine Bestätigung dessen erwartet. Der PMI fällt damit wieder Richtung der 50 Zähler-Schwelle, die der Gradmesser zwischen Wachstum und Schrumpfung ist.
In Italien verlor das Stimmungsbarometer gegenüber August einen Punkt und sank auf 48,8. In Frankreich konnten sich die Unternehmen nicht mehr im positiven Umfeld halten. Der Index büßte mit minus 1,9 Punkten viel stärker ein als erwartet und landete bei 48,4. Ihr solides Wachstum fortsetzen konnte die Branche hingegen in Deutschland. Der Einkaufsmanagerindex kletterte auf 55,7 Punkte von 54,9 im August.
Insgesamt trüben sich die Aussichten für die Eurowirtschaft deutlich ein. Der Sammelindex für die Privatwirtschaft, der Industrie und Dienstleistungen umfasst, sank im September um einen halben Punkt auf 52,0 Zähler und erreichte ein neues Jahrestief. Volkswirte hatten immerhin mit einem Stand von 52,3 gerechnet. "Der Eurozone bläst ein rauer Wind ins Gesicht", sagte Chris Williamson, Chef-Ökonom bei Markit. Die Konjunktur wird laut Williamson vor allem durch die fehlende Binnennachfrage in vielen Ländern, die rückläufige Kreditvergabe und die Russland-Sanktionen nach unten gezogen.
Die Ergebnisse für den Sammelindex basieren auf der Befragung von rund 5.000 Industrie- und Dienstleistungsunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, den Niederlanden, Österreich, Irland und Griechenland.
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October 03, 2014 05:00 ET (09:00 GMT)
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