Aktien Frankfurt Ausblick: Weitere Verluste erwartet - Richtung 9000 Punkte

Der Dax wird nach frühen Berechnungen auch am Mittwoch zum Start weiter deutlich verlieren. Angesichts schwächerer Vorgaben der internationalen Börsen stand der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex eine Dreiviertelstunde vor Handelsstart bei 9033 Punkten. Das ist ein Minus von 0,59 Prozent verglichen mit dem Schluss am Vortag. Nach einem kurzen Stabilisierungsversuch zu Wochenbeginn hatte der Index der 30 größten deutschen Börsenwerte am Dienstag deutlich mehr als 1 Prozent verloren. Der Future auf den EuroStoxx 50 deutet am Mittwoch ebenfalls auf eine schwache Eröffnung des Eurozonen-Leitindex mit einem Minus von 0,62 Prozent an.

Der Future auf den Dow Jones Industrial fiel seit dem Xetra-Schluss am Dienstag um ein gutes halbes Prozent, die wichtigsten asiatischen Börsen gaben überwiegend nach. Marktbeobachter sehen derzeit zunehmende Risiken für die Weltwirtschaft und die internationalen politischen Krisen als Belastung. Es gibt aber auch Stimmen, die dem Dax zumindest kurzfristig ein gewisses Erholungspotenzial einräumen. Umso gespannter warten die Anleger auf den Start der US-Berichtssaison, die am Abend deutscher Zeit der Aluminiumhersteller Alcoa einläutet. Zudem rückt die US-Geldpolitik am Abend mit dem Sitzungsprotokoll der Notenbank Fed zur Sitzung aus dem September wieder in den Fokus.

GERRESHEIMER ENTTÄUSCHT MIT PROGNOSESENKUNG

Bei den Einzelwerten rutschten schon vorbörslich die Aktien von Gerresheimer um fast 8 Prozent ab - der Verpackungsspezialist enttäuschte die Anleger mit einer vorsichtigeren Prognose für das Gesamtjahr. Für das noch bis Ende November laufende Geschäftsjahr 2013/2014 rechnet Konzernchef Uwe Röhrhoff nun mit einem Umsatzplus bei konstanten Wechselkursen von rund 4 Prozent, zuvor hatte er 4 bis 6 Prozent in Aussicht gestellt. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) dürfte bei 255 bis 258 Millionen Euro liegen. Hier hatte der MDax-Konzern bisher 250 bis 265 Millionen Euro erwartet.

Aktien der Deutschen Telekom schnitten vor dem Start weniger schwach ab als der Markt. die T-Aktien waren beim Broker Lang & Schwarz 0,24 Prozent weniger wert. Händler verwiesen auf einen Vorabbericht der "Welt" vom Vortag über einen bevorstehenden Börsengang des Internetportalbetreibers Scout24, an dem die Telekom einen Minderheitsanteil hält. Die Pläne seien aber keine Überraschung, sagte ein Händler. Wahrscheinlich müsse Scout24 nach den Desastern beim Börsengang von Zalando und Rocket Internet seine Aktien aber günstiger anbieten.

KLÖCKNER VERLIEREN DEUTLICH

Anteile der Deutschen Bank gaben rund anderthalb Prozent nach und knüpften damit an ihren schwachen Vortag an. Medienberichten zufolge plant das größte deutsche Geldhaus den Verkauf von US-Immobilienkrediten im Wert von rund 2 Milliarden US-Dollar. SAP verloren ebenfalls knapp anderthalb Prozent. Händler verwiesen auf einen Bericht in "Börse Online", wonach beim Softwarehersteller der Sparkurs verschärft wird.

Aktien des Stahlhändlers Klöckner & Co (KlöCo) fielen vor dem Start um mehr als 3 Prozent. Laut Händlern strich die US-Investmentbank JPMorgan ihre Kaufempfehlung für die Papiere./men/das

ISIN DE0008469008 EU0009658145

AXC0045 2014-10-08/08:25