
Von Andreas Plecko
Die Konjunkturaussichten in der Eurozone trüben sich ein, und auch Deutschland bleibt nicht verschont. Im August deutet der Frühindikator der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf einen merklichen Schwungverlust im Euroraum. Der Indikator für den Währungsblock sinkt auf 100,7 Punkte von 100,8 im Vormonat. Der Frühindikator der OECD dient dazu, verhältnismäßig früh Anzeichen für eine konjunkturelle Wende festzustellen.
"Für Europa gibt es Anzeichen, die auf einen Verlust an Wachstumsdynamik hinweisen, mit stärkeren Signalen für Deutschland und Italien, während der Ausblick für Frankreich und Großbritannien ein stabiles Wachstum verspricht", erklärten die OECD-Experten.
Am Vortag hatten schon schwache Daten zur deutschen Industrieproduktion für Aufsehen unter Börsianer gesorgt. Die Sorge vor einer weltweiten Wirtschaftsschwäche erfasste die globalen Finanzmärkte und schickte die Leitindizies auf Talfahrt. Verstärkt wurde der Abwärtsdruck, weil auch der Internationale Währungsfonds seine Schätzungen zum globalen Wachstum kappte.
Indes signalisiert der OECD-Indikator für die OECD als Ganzes sowie für die USA und Kanada eine stabile Wachstumsdynamik. Für die gesamten OECD-Länder stagniert das Konjunkturbarometer im August bei 100,4 Zählern.
Auch für die großen Volkswirtschaften in Brasilien, China und Russland zeichnet sich ein stabiler Trend ab. In Japan scheint die Wirtschaft weiter an Fahrt zu verlieren, was auf die Umsatzsteuererhöhung im April zurückgehen dürfte.
Wie die in Paris ansässige Organisation, in der 34 Industriestaaten zusammengeschlossen sind, weiter erklärte, ist Indien die einzige große Volkswirtschaft, für die der Frühindikator ein Beschleunigung des Wachstums ausweist.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/kla
(END) Dow Jones Newswires
October 08, 2014 06:00 ET (10:00 GMT)
Copyright (c) 2014 Dow Jones & Company, Inc.