
"Münchner Merkur" zu Erdogan:
"Statt das grausige Schlachten vor seiner Haustür entschlossen zu beenden, gefällt sich Präsident Erdogan in der Rolle des zynischen Pokerspielers. Er könnte sich indes über die Qualität seines Blattes gefährlich täuschen. Wenn der türkische Staatschef der Koalition gegen den Islamisten-Aufstand weiterhin die kalte Schulter zeigt, macht er sich an Massakern unter kurdischen Zivilisten mitschuldig und führt dem kurdisch-türkischen Konflikt Explosivstoff zu - was sich nicht nur auf türkischem, sondern auch auf deutschem Boden bemerkbar macht. Und er schlägt Amerikanern und Europäern ins Gesicht, denen die Türkei über das transatlantische Bündnis verpflichtet ist. Vor allem aber ebnet Erdogan den IS-Fanatikern den Weg zu einem länderübergreifenden Steinzeitstaat, dessen Terror an den sperrangelweit offenen Grenzen der Türkei nicht haltmacht. Es ist allerhöchste Zeit, mit dem irrlichternden Machtpolitiker in Ankara Klartext zu reden."/yyzz/DP/stb
AXC0013 2014-10-09/05:35