
Von Christian Grimm
BERLIN--Am Rande der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen werden Unternehmen aus den zwei Ländern 30 Vereinbarungen mit einem Geschäftsvolumen von 2 Milliarden Euro unterzeichnen. Das teilte Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel mit (SPD). "China entwickelt sich längst weiter von der Werkbank der Welt hin zu einer innovativen und kreativen Volkswirtschaft", sagte Gabriel.
Deshalb wolle die Bundesregierung die Kooperation mit dem Reich der Mitte. "Aber klar muss auch sein, dass es eine Innovationszusammenarbeit nur da geben kann, wo sie Vorteile für beide Seiten bringt", betonte der SPD-Minister. Bei dem parallel zu den Ministertreffen laufendem Wirtschaftsforum kommen 500 Unternehmen zusammen, um über beiderseitige Geschäfte zu sprechen.
Wie aus Regierungskreisen verlautete, wird unter anderem die Exportbank der staatlichen Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit chinesischen Banken künftig enger zusammenarbeiten, um die Finanzierung deutscher Zulieferer für chinesische Werften zu vereinfachen.
Nokia System Networks wird an China Mobile 4-G-Netzausrüstung liefern. Außerdem will der Fußballklub Schalke 04 eine Vereinbarung mit dem Technologiekonzern Huawei schließen, um sein Stadion mit modernster Wifi-Technik auszustatten. Siemens will mit der chinesischen Seite ein Kooperationsabkommen über effiziente Kraftwerke unterschreiben.
Am Morgen hatte der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang Bundespräsident Joachim Gauck getroffen. Im Anschluss traf sich der Premier mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) zum gemeinsamen Mittagessen. Das Treffen wird bis in den Nachmittag fortgesetzt. An den Beratungen nehmen 14 Minister aus China und 12 deutsche Kabinettsmitglieder teil. Im Vorfeld der Gespräche hatten Menschenrechtler die Kanzlerin aufgerufen, die Demokratieproteste in Hongkong offen zu thematisieren.
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October 10, 2014 07:10 ET (11:10 GMT)
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