Vontobel Rohstoff Kolumne: Gold und Kaffee Gold auf dem Weg nach oben Die Preisentwicklung von Gold zeigte in der vergangenen Woche positive Tendenzen. Eine Unze Gold verbilligte sich zu Wochenbeginn bis auf 1182 USD, notiert aber zuletzt wieder über 40 USD darüber. Die Feinunze wird zuletzt wieder bei 1226 USD gehandelt. "Gold könnte einen temporären Boden ausbilden", sagt Marc Faber, der Autor des Gloom, Boom & Doom Report im Interview mit Guidants. "Die Edelmetalle Gold, Silber, Platin und Palladium sind unwahrscheinlich überverkauft und das Investor-Sentiment ist sehr, sehr negativ und normalerweise, wenn a) ein Rohstoff überverkauft ist und das Sentiment sehr negativ ist bedeutet das, dass wir in der Nähe eines temporären Tiefs sein werden." Der Goldpreis wurde zuletzt beflügelt durch die Veröffentlichung des Mitschnitts der letzten Sitzung des Offenmarktausschusses der US-Notenbank. Dort wurde die Stärke des US-Dollars von einigen Ausschussmitgliedern, die über die Geldpolitik der USA bestimmen, als Gefahr für die Exportwirtschaft des Landes bezeichnet. Außerdem müsse die Schwäche der Weltwirtschaft bei der Festlegung der zukünftigen Geldpolitik mit ins Kalkül gezogen werden, forderten andere Ausschussmitglieder. Dies wurde an den Märkten dahingehend gedeutet, dass die US-Notenbank sich länger Zeit lassen könnte, bevor sie die Leitzinsen das erste Mal anheben wird und trieb den Goldpreis wenige Minuten nach Veröffentlichung des Mitschnitts um 10 USD nach oben. Mini Futures
Kaffee steigt auf 2 ½-Jahreshoch Nach einer zwischenzeitlichen Korrektur bis knapp unter 1,60 USD/Pound kostet ein und dieselbe Menge des Arabica-Kaffees nun wieder fast 2,20 USD. Das ist der höchste Stand seit Anfang des Jahres 2012. Wie schon zu Jahresbeginn treiben Sorgen über eine Dürre in Brasilien die Märkte um. Die gerade zu Ende gegangene Ernte war die kleinste seit drei Jahren. Die brasilianische Regierung geht mittlerweile davon aus, dass die Dürre zu Jahresbeginn die Ausbildung der Zweige hemmte, an denen in dieser Saison eigentlich die neuen Kaffeekirschen heranreifen sollten. "Kleinere Zweige, geringere Ernten", kommentiert ein Händler die Situation salopp. Nun könnte der weiterhin fehlende Regen die Situation weiter verschärfen. Schon wird in den Handelsräumen der Kaffee-Trader in New York der Vergleich zwischen Brasilien und Saudi Arabien gezogen. Würde Brasilien weitere Missernten für Kaffee erleiden, hätte das vergleichbare Auswirkungen, als würde Saudi Arabien weniger Öl liefern. Brasilien ist der größte Kaffeeproduzent der Erde. "Da es im September kaum regnete haben wir es mit einer alarmierenden Situation für die Ernte im Jahr 2015 zu tun", meldete das brasilianische National Coffee Council, ein Industrieverband der Kaffeeproduzenten. Die Ernte im kommenden Jahr wird eine Zwischenernte werden, was bedeutet, dass sie ohnehin niedriger als in den Haupterntejahren ausgefallen wäre. Sollte sie durch die Dürre weiter reduziert werden müssten sich Einkäufer wie Starbucks schnell Sorgen machen über die Verfügbarkeit von qualitativ hochwertigen Arabica-Bohnen, was die Preise weiter nach oben treiben könnte. "Charttechnisch, auf Basis der Trendfolge betrachtet könnte Arabica-Kaffee mit einem Wochenschlusskurs über 2,16 USD ein Kaufsignal liefern", sagt Jochen Stanzl, Finanzmarktanalyst bei GodmodeTrader. "Dieser Schlusskurs sollte aber schon deutlich über diesem Widerstand ausfallen, also bei 2,24 USD und höher, sodass er valide ist." Mini Futures
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