Aktien Frankfurt Ausblick: Nach Stabilisierung wieder leichte Verluste erwartet

Die Erholung am deutschen Aktienmarkt währte nur kurz: Die Zeichen für den Dax stehen am Dienstagmorgen wieder leicht auf Verlust. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex stand eine knappe Stunde vor Sitzungsbeginn 0,48 Prozent tiefer bei 8769,75 Punkten. Ähnlich dürfte der Handelsauftakt für den Eurozonen-Leitindex verlaufen: Der Future auf den EuroStoxx 50 ließ eine um 0,37 Prozent niedrigere Eröffnung erwarten.

Nach den starken Verlusten der vergangenen Woche hatte sich der Dax am Montag wieder etwas gefangen. Doch könnte sich diese positive Kursbewegung als kurzes Intermezzo erweisen, befürchten Beobachter, denn die Sorgen um die Weltkonjunktur und die Wirksamkeit der Notenbanken-Politik seien deshalb nicht verschwunden.

Für neue Enttäuschung dürften hierzulande weitere Verluste an der Wall Street sorgen. Der marktbreite S&P-500-Index war am Vorabend an der New Yorker Börse wegen der Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft auf den tiefsten Stand seit Mai gesackt und der Dow Jones Industrial gar seit April.

ZEW-INDIKATOR UND INDUSTRIEPRODUKTION EUROZONE

Auf der Konjunkturseite dürften an diesem Dienstag vor allem die Industrieproduktion der Eurozone und die ZEW-Konjunkturerwartungen im Mittelpunkt des Interesses stehen. Dirk Gojny von der National-Bank erwartet einen deutlichen Rückgang des ZEW-Indikators. Im späteren Handelsverlauf richten sich dann alle Augen auf die USA, wo unter anderem die Großbanken JPMorgan und Citigroup ihre Bilanzen für das abgelaufene Quartal präsentieren werden.

Unter den Einzelwerten in Deutschland dürften Leoni nach einer Gewinnwarnung unter Druck stehen. Beim Broker Lang & Schwarz rutschte der Kurs vorbörslich um knapp 6 Prozent ab. Statt 200 Millionen Euro erwartet der Leoni-Vorstand vor Zinsen und Steuern (Ebit) nur noch mindestens 180 Millionen Euro an Gewinn. Ein Börsianer sprach von einer negativen Überraschung. Leoni habe den Markt zwar auf entsprechende Belastungen eingestellt, in diesem Ausmaß kämen sie jedoch unerwartet.

ILIAD BLÄST ÜBERNAHMEVERSUCH VON T-MOBILE US AB

Papiere der Deutschen Telekom stehen am Dienstag wegen des geplatzten Verkaufs der Mobilfunktochter T-Mobile US im Blick. Der französische Internet- und Telefonkonzern Iliad hatte am Vortag die anvisierte Übernahme von T-Mobile US aufgegeben, nachdem sein jüngstes Angebot von 36 US-Dollar je Aktie für 67 Prozent der Anteile abgelehnt worden war. Die Aktie von T-Mobile US rutschte auf die Nachricht um zweieinhalb Prozent. Ein Börsianer sprach am Morgen von einer etwas belastenden Nachricht, aber nicht vom "Schocker".

Daneben könnten noch einige Analystenkommentare für Bewegung sorgen. So strich etwa die US-Bank Merrill Lynch ihre Kaufempfehlung für den Konsumgüterkonzern Henkel und senkte die Einstufung auf "Underperform". Ebenso empfiehlt die Privatbank Berenberg den Schmierstoffe-Hersteller Fuchs Petrolub nicht weiter zum Kauf./tav/das

ISIN DE0008469008 EU0009658145

AXC0026 2014-10-14/08:19