
Bundesbank/Dombret: Banken Kauf von Bail-in-Instrumenten verbieten
Bundesbankvorstand Andreas Dombret hat gefordert, Banken in der EU den Kauf von Instrumenten zu verbieten, die andere, systemisch wichtige Banken zur Verlustabsorption im Insolvenzfall begeben haben. Europa sollte in dieser für die Finanzstabilität wichtigen Frage voran gehen und die entsprechenden Regeln ändern, sagte Dombret laut vorab verbreitetem Redetext in Chicago. Der Financial Stability Board (FSB) erarbeitet derzeit Regeln für so genannte bail-in-fähige Finanzinstrumente, die Verluste einer insolventen Bank auffangen können.
Deutscher Einzelhandelsumsatz August weniger stark als angenommen
Der Umsatzzuwachs im deutschen Einzelhandel ist im August deutlich weniger stark als bisher angenommen gewesen. Nach Mitteilung der Deutschen Bundesbank stiegen die Umsätze gegenüber dem Vormonat preis- und saisonbereinigt um 1,5 Prozent. Vorläufig war ein Zuwachs von 2,5 Prozent gemeldet worden. Den Rückgang im Juli korrigierte die Statistiker auf 0,9 (zuvor: 1,1) Prozent. Im Durchschnitt der Monate Juli und August lagen die Einzelhandelsumsätze damit um 0,4 Prozent über dem Niveau des zweiten Quartals.
Schäuble warnt angesichts schlechter Wirtschaftsdaten vor Panik
Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat davor gewarnt, als Reaktion der sich eintrübenden Wirtschaftslage in Europa in Panik zu verfallen. "Natürlich hat sich das wirtschaftliche Umfeld ein Stück weit verschlechtert", sagte Schäuble am Dienstag in Luxemburg nach einem Treffen der EU-Finanzminister. Die EU müsse jedoch an einem "soliden Mix" aus Reformen, Wachstumsförderung besonders durch private Investitionen und Sparpolitik festhalten.
Gabriel redet sich das Wachstum schön
Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hat die Kritiker des Haushaltskurses der Großen Koalition mit klaren Worten in die Schranken verwiesen. Bei einer Pressekonferenz zur neuen, deutlich niedrigeren Wachstumsprognose der Regierung wischte der SPD-Chef Kritik führender Ökonomen einfach weg und hielt Forderungen aus seiner eigenen Partei ein unausgesprochenes "Basta" entgegen. "Ich sag allen das Gleiche: Dass die Regierung Grund hat, bei ihrem Kurs zu bleiben", erklärte Gabriel, obwohl die Regierung nur noch 1,2 Prozent Wachstum in diesem Jahr erwartet.
Deutsch-französisches Ministertreffen zu Investitionen am 20. Oktober
Die deutschen und französischen Minister für Wirtschaft und Finanzen beraten am 20. Oktober gemeinsam über Wege, Investitionen in die Wirtschaft zu fördern. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) und Bundeswirtschaftsminister Sigmar Gabriel (SPD) empfangen den französischen Finanzminister Michel Sapin und Wirtschaftsminister Emmanuel Macron in Berlin, wie das Bundesfinanzministerium am Dienstag mitteilte. Das Vierertreffen ist das erste in dieser Zusammensetzung.
Energiewende-Gesetz in Frankreich mit klarer Mehrheit gebilligt
Das Energiewende-Gesetz der sozialistischen Regierung in Frankreich, das eine deutliche Reduzierung des Atomstroms vorsieht, hat am Dienstag die erste parlamentarische Hürde genommen. Die Nationalversammlung stimmte mit der klaren Mehrheit von 314 Ja- zu 219 Nein-Stimmen in erster Lesung für die Vorlage. Der Gesetzentwurf geht nun in den Senat. Kern des Gesetzes ist die Senkung des Anteils der Atomkraft an der Stromproduktion von derzeit 75 auf 50 Prozent im Jahr 2025.
Rettung von Banco Espírito Santo durchkreuzt Portugals Defizitpläne
Durch eine Reihe von Einmalbelastungen wie der Rettung des Banco Espírito (BES) wird das Haushaltsdefizit von Portugal in diesem Jahr ausgeweitet. Nach Hochrechnungen der Europäischen Kommission könnte es 7,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) erreichen. Grundsätzlich sei das Land aber auf dem Weg die vereinbarten Fiskalziele für die kommenden Jahre zu erreichen.
Griechenland könnte 2014 erneut Primarüberschuss erreichen
Griechenland ist auf dem Weg, im zweiten Jahr in Folge einer Überschuss im Primärhaushalt zu schaffen. In den ersten neun Monaten des Jahres wurde Haushaltsplus von 2,5 Milliarden Euro erreicht, wobei Zinsaufwendungen nicht berücksichtigt sind, teilte das Finanzministerium in Athen mit. Der Überschuss entspreche 1,4 Prozent des griechischen Bruttoinlandsprodukts und liege über den angepeilten 1,5 Milliarden Euro.
Irland schafft berühmtes Steuerschlupfloch ab - mit langer Übergangsphase
Die irische Regierung hat am Dienstag den Weg für die Schließung eines umstrittenen Steuerschlupflochs für Unternehmen bereitet. Es ist als "Double Irish" bekannt und wurde vor allem von US-Technologiekonzernen gerne genutzt. Die Neuregelung soll ab Anfang 2015 gelten, sagte der irische Finanzminister Michael Noonan bei der Vorstellung des Haushalts für das kommende Jahr im Parlament. Allerdings sieht sie eine Übergangsphase bis 2020 vor, in der das neue Gesetz nicht auf die Unternehmen angewendet wird, die es derzeit nutzen.
EU-Finanzminister: Datenaustausch zu Finanzerträgen bis 2017
Die EU-Finanzminister wollen der Steuerflucht innerhalb der Union einen Riegel vorschieben. Sie haben sich in Luxemburg darauf verständigt, bis 2017 einen automatischen Datenaustausch für alle Finanzeinkünfte der EU-Bürger einschließlich Dividenden umzusetzen. Damit erfüllen die Mitgliedsländern dann die von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vorgegebenen Standards. Lediglich Österreich wird ein zusätzliches Übergangsjahr eingeräumt, um bei den Banken ein entsprechendes Datenerhebungssystem einzurichten. Gehe dies schneller, werde sich das Land früher an dem grenzüberschreitenden System beteiligen, so Österreichs Finanzminister Hans Jörg Schelling.
Vom Wüstenstrom-Projekt Desertec bleibt nur ein Beratungsunternehmen
Von der Wüstenstrom-Initiative Desertec, die vor fünf Jahren als eines der weltweit ehrgeizigsten Infrastrukturprojekte gestartet ist, bleibt künftig nur eine kleine Beratungsgesellschaft übrig. Die Desertec Industrial Initiative (Dii) werde mit neuer Ausrichtung weitergeführt, teilte die Projektgesellschaft am Dienstag nach einem Gesellschafter-Treffen in Rom mit. Sie werde sich auf Dienstleistungen für ihre Gesellschafter konzentrieren, die im Nahen Osten und Nordafrika zu konkreten Projektaktivitäten beitragen und deren Verwirklichung erleichtern. Der neuen Dii gehören demnach nur noch drei der zuletzt 17 Gesellschafter an.
Sicherheitsmängel in allen Textilfabriken Bangladeschs gefunden
In Bangladesch haben die von den großen europäischen Modefirmen beauftragten Inspektoren in allen von ihnen untersuchten Textilfabriken Sicherheitsmängel gefunden. Chefinspektor Brad Loewen sagte am Dienstag, die Mängel reichten von schlecht isolierten Elektrokabeln über fehlende Notausgänge bis hin zu einsturzgefährdeten Böden, auf denen viel zu schwere Maschinen stünden. Viele Fabrikbesitzer müssten umfangreiche und teure Reparaturen in Angriff nehmen. Die Kosten könnten mehr als 1 Milliarde Dollar (790 Millionen Euro) betragen.
Paris fordert von Türkei die Öffnung der Grenze zu Kobane
Im Kampf gegen die Extremistenorganisation Islamischer Staat (IS) hat Frankreichs Präsident François Hollande die Türkei aufgerufen, ihre Grenze zur kurdischen Stadt Kobane in Nordsyrien zu öffnen. "Die Türkei muss unbedingt ihre Grenze öffnen", damit den "syrischen Kurden" in Kobane geholfen werden könne, sagte Hollande am Dienstag in Paris. Die Türkei weigert sich bisher, die Lieferung von Waffen oder das Nachrücken kurdischer Kämpfer nach Kobane zuzulassen, das vom IS seit Wochen belagert wird.
USA
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Okt unverändert gg Sep
Redbook: Einzelhandelsumsatz erste Woche Okt +3,8% gg Vorjahr
DJG/hab
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October 14, 2014 13:00 ET (17:00 GMT)
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