
Von Hans-Joachim Koch
Die Jahresinflation in Deutschland ist im September wegen der rückläufigen Energiepreise auf sehr niedrigem Niveau geblieben und lag zum vierten Mal in diesem Jahr unter 1 Prozent. Die Konsumenten mussten wie bereits im Juli und August für Waren und Dienstleistungen im Schnitt nur 0,8 Prozent mehr bezahlen als ein Jahr zuvor, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) berichtete. Gegenüber dem Vormonat blieben die Verbraucherpreise unverändert.
Damit bestätigten die Statistiker die am 29. September genannten vorläufigen Daten und die Schätzungen von Volkswirten. Auch der EU-weit harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) erhöhte sich zum Vorjahresmonat um 0,8 Prozent und blieb auf dem August-Niveau.
Anhaltend dämpfend auf die Preisentwicklung wirkten sich die Energiekosten aus, die 2,2 Prozent niedriger als ein Jahr zuvor lagen. Im August hatte das Minus 1,9 Prozent betragen. Bei Herausrechnung der Energiepreise ergab sich ein Preisanstieg von 1,3 Prozent nach 1,2 Prozent im Vormonat.
Der bereits in den Vormonaten gesehene Preisrückgang im Energiebereich hat sich im September beschleunigt. So verbilligten sich Mineralölprodukte um 5,1 Prozent, darunter leichtes Heizöl (minus 7,9 Prozent) und Kraftstoffe (minus 4,1 Prozent). Strom dagegen wurde um 1,8 Prozent teurer.
Etwas angezogen haben die Lebensmittelpreise. Sie verteuerten sich um 0,9 Prozent nach 0,3 Prozent im August. Überproportional mehr mussten für Molkereiprodukte mit 8,3 Prozent und Kaffee mit 9,7 Prozent gezahlt werden.
Während Waren nur um 0,3 Prozent mehr kosteten, erhöhten sich die Dienstleistungspreise überdurchschnittlich um 1,5 Prozent. Dazu trug vor allem der Anstieg der Mieten um 1,4 Prozent bei, die rund ein Fünftel der Konsumausgaben der Verbraucher ausmachen, so die Statistiker.
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October 15, 2014 02:01 ET (06:01 GMT)
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