Von Peter Evans und Ruth Bender
LONDON--Whisky, Wodka und Cognac bleiben immer öfter in den Regalen der Einzelhändler und Bars stehen. Der weltgrößte Spirituosenhersteller Diageo und der Cognac-Brenner Rémy Cointreau meldeten am Donnerstag ernüchternde Umsatzzahlen. Während die Franzosen vor allem unter dem Kampf gegen die Korruption in China leiden, schrumpft der britische Konzern außerdem wegen der Ukraine-Krise und der Zurückhaltung der amerikanischen Mittelschicht.
Diageo verbuchte in seinem ersten Geschäftsquartal einen Umsatzrückgang um organisch 1,5 Prozent. Während der wichtigste Markt Nordamerika im vergangenen Jahr noch ein Umsatztreiber war, ist dort der Trend zum Griff nach der Flasche nun abgeflaut. Diageo hat unter anderem die Whisky-Marke Johnnie Walker und den Wodka Smirnoff im Portfolio. Die Marken im mittleren Preissegment litten darunter, dass Kunden in Nordamerika ein geringes Verbrauchervertrauen hätten, begründete Diageo die Umsatzstagnation in Nordamerika.
In China brach der Diageo-Umsatz um 20 Prozent ein. Die Regierung im Reich der Mitte ist bemüht, die Korruption einzudämmen. Geschenke an Beamte oder Geschäftspartner, auch in Form von Besuchen in Nobelrestaurants, werden zurückgedrängt. Darunter leiden die Spirituosenhersteller. Rémy Cointreau setzte im jüngsten Quartal konzernweit sogar 13 Prozent weniger um. Das Unternehmen kam nur noch auf 257 Millionen Euro, Diageo nennt traditionell keine absoluten Umsatzzahlen.
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October 16, 2014 03:06 ET (07:06 GMT)
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