
MÄRKTE AKTUELL (18.40 Uhr)
INDEX Stand +-% Euro-Stoxx-50 2.874,65 -0,62% Stoxx-50 2.781,33 -0,56% DAX 8.582,90 +0,13% FTSE 6.195,91 -0,25% CAC 3.918,62 -0,54% DJIA 16.084,84 -0,35% S&P-500 1.856,79 -0,31% Nasdaq-Comp. 4.194,86 -0,49% Nasdaq-100 3.747,92 -1,01% Nikkei-225 14.738,38 -2,22% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 151,02 -54
FINANZMARKT USA
Trotz guter Konjunkturdaten und einiger ermutigender Quartalsbilanzen setzen die US-Börsen ihre Talfahrt am Donnerstag fort. Die Anleger misstrauen diesen guten Nachrichten und fürchten, dass die Korrektur an den Aktienmärkten noch einige Zeit andauern wird. Die Industrieproduktion stieg im September stärker als erwartet, in der vergangenen Woche beantragten so wenige Amerikaner erstmals Arbeitslosenhilfe wie zuletzt vor 14 Jahren, und in der Region Philadelphia ist das verarbeitende Gewerbe im Oktober bislang auf Wachstumskurs geblieben. Die Quartalsausweise einiger großer Unternehmen überraschten ebenfalls positiv: Goldman Sachs, Delta Air Lines, Philip Morris und UnitedHealth verdienten mehr als erwartet. Euphorie kommt aber nur bei UnitedHealth auf, deren Aktie um 4 Prozent zulegt. Die Aktien von Philip Morris und Delta steigen nur um 0,3 Prozent. Die Goldman-Aktie gibt sogar um 2,4 Prozent nach. Nomura bemängelt die Qualität des Ergebnisses der Investmentbank.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen (Prognose Gewinn/Aktie in Klammern):
22:01 Google Inc, Ergebnis 3Q
22:15 Advanced Micro Devices Inc, Ergebnis 3Q
FINANZMÄRKTE EUROPA
Stürmisch ging es am Donnerstag an den Börsen in Europa zu. Während es die vergangenen Wochen vor allem die Aktienmärkte waren, die unter Abgabedruck standen, schwappten die Verkaufsorders nun auch an den Anleihemarkt über. Die Sorge, dass die Konjunkturschwäche in Europa eine erneute Finanzkrise auslösen könnte, greift immer stärker um sich. Der DAX schaffte es, mit einem kleinen Plus von 0,1 Prozent aus dem turbulenten Handel zu gehen. Das Tagestief lag bei 8.355 Punkten, und damit 228 Punkte unter dem Schlussstand. Der Euro-Stoxx-50 gab um 0,6 Prozent auf 2.875 Punkte ab. In Spanien ging es für den IBEX um 1,7 Prozent abwärts - zwischenzeitlich waren es schon über 4,5 Prozent. Die Börse in Mailand verlor 1,2 Prozent, die in Lissabon 3,2 Prozent. Die Sorge vor einer erneuten Eurokrise zeigte sich zudem in den starken Abschlägen bei den Banken. Der europäische Bankensektor verlor 1,4 Prozent. Die griechischen Bankenwerte stehen bereits seit Tagen unter Abgabedruck. "Da dürften die Spekulationen um kurzfristige Refinanzierungsprobleme der Häuser zu einem Ausverkauf geführt haben", sagte ein Händler. Der globale Ölpreisverfall hält an. Der Sektor der europäischen Gas- und Ölaktien verlor 0,6 Prozent, seit Jahresbeginn notiert er nun mit einem Minus von 11,4 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8.28 Uhr Mi, 17.30 Uhr EUR/USD 1,2813 0,13% 1,2796 1,2763 EUR/JPY 135,82 -0,01% 135,83 135,51 EUR/CHF 1,2075 0,05% 1,2069 1,2070 USD/JPY 106,01 -0,17% 106,19 106,19 GBP/USD 1,6062 0,69% 1,5953 1,5951
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Sorgen über die Verfassung der Weltkonjunktur haben die ostasiatischen Börsenden schwachen Vorgaben aus Europa und den USA folgen lassen. Lediglich die Börse in Schanghai trotzte zunächst dem globalen Abwärtstrend, drehte aber im späten Verlauf ins Minus. In Tokio setzte sich die jüngste Talfahrt dagegen ungebremst fort, die Kurse fielen auf das tiefste Niveau seit Mai. Unter den Einzelwerten traf es in Tokio vor allem exportabhängige Werte. Honda Motor gaben 3,9 Prozent, Tokyo Electron 3,8 und Toyota Motor 1,9 Prozent ab. Gegen den Trend zogen bei ihren Börsendebüt die Aktien des Verlages Recruit Holdings um 7,4 Prozent an. Japan Display brachen nach einer Gewinnwarnung um 18 Prozent ein. In Sydney verloren Fortescue Metals 6,0 Prozent, nachdem der Bergbaukonzern Geschäftszahlen zum vierten Quartal veröffentlicht hatte. In Taipeh schlug ein Lebensmittelskandal weiter hohe Wellen, Wei Chuan Foods fielen nur gebremst durch das Tageslimit um weitere 7 Prozent. Nach guten Schmuck-Verkaufszahlen während der "Goldenen Woche" stiegen in Hongkong Chow Tai Fook und Luk Fook Holdings um 1,7 bzw. 0,7 Prozent. In Schanghai gerieten Stahlwerte unter die Räder.
+++++ UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 13.30 UHR
Lufthansa stellt Abu Dhabi-Verbindung ein und schießt gegen Etihad
Der Streit um Air Berlin Flüge, die auch eine Flugnummer des Golf-Carriers Etihad tragen, verschärft sich. Die Lufthansa kündigte am Donnerstag an, ihre Flüge von Frankfurt nach Abu Dhabi mit Beginn des Sommerflugplans 2015 einzustellen.
QSC schockiert Anleger mit gesenktem Ausblick
Der Telekomdienstleister QSC hat nach einem enttäuschenden dritten Quartal seinen Jahresausblick gesenkt. Sowohl der Umsatz als auch das Ergebnis blieben in den drei Monaten recht deutlich hinter den Vorjahreswerten zurück. Die Geschäftsentwicklung habe nach der Sommerpause enttäuscht, begründete das im TecDax notierte Unternehmen die trübe Situation.
Eurex legt geplante Kooperation mit Moskauer Börse auf Eis - Kreise
Die Terminbörse Eurex hat ihre Pläne, in Kooperation mit der Moskauer Börse Rubel-Terminkontrakte anzubieten, auf Eis gelegt. Grund für diese Entscheidung seien die Sanktionen des Westens gegen Russland sowie die zunehmenden Spannungen zwischen Russland und dem Westen, erklärten mit der Angelegenheit vertraute Personen.
Goldman Sachs trumpft dank guter Handelsgeschäfte auf
Auflebende Handelsgeschäfte haben der US-Investmentbank Goldman Sachs im dritten Quartal zu einem satten Gewinnanstieg verholfen. Dank einer spürbaren Erholung im Geschäft mit Anleihen, Devisen und Rohstoffen (FICC) kletterte der Gewinn unterm Strich um 48 Prozent auf 2,24 Milliarden US-Dollar. Zudem konnte Goldman Sachs das elfte Quartal in Folge die Prognosen der Analysten übertreffen.
Tabakkonzern Philip Morris International senkt Jahresausblick
Absatzrückgänge in Asien sowie Lateinamerika und widrige Wechselkursbedingungen haben beim Tabakkonzern Philip Morris für einen Gewinnrückgang gesorgt. Zudem senkte der Hersteller von Marlboro und L&M-Zigaretten seinen Ausblick für das laufende Geschäftsjahr. Die Aktie reagiert mit Abschlägen: Sie gibt vorbörslich um fast 3 Prozent nach.
Barbie zieht nicht mehr - Gewinn von Mattel bricht ein
Der US-Spielzeugkonzern Mattel hat im dritten Quartal 22 Prozent weniger verdient als im Vorjahr und die Erwartungen verfehlt. Der schleppende Verkauf seines einstigen Kassenschlagers Barbie setzt dem Unternehmen dabei weiter zu. Im dritten Quartal ermäßigten sich die Verkäufe der Barbie-Puppe um 21 Prozent, nachdem sie im zweiten Quartal schon um 15 Prozent rückläufig waren.
Rhön-Klinikum-Gründer Münch und Ehefrau tendern Aktien
Rhön-Klinikum-Großaktionär Eugen Münch und seine Frau Ingeborg haben nach dem Start des Rückkaufangebots der Klinikkette sämtliche ihnen zustehenden Andienungsrechte wahrgenommen und ihre Aktien getendert. Das Unternehmen hat an diesem Donnerstag sein milliardenschweres öffentliches Aktienrückkaufangebot mit handelbaren Andienungsrechten eröffnet, mit dem Ziel, das Grundkapital herabzusetzen.
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October 16, 2014 12:41 ET (16:41 GMT)
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