
Griechenlands Kreditinstitute bereiten sich auf ein mögliches Durchfallen bei den umfangreichen Bilanzchecks durch die Europäischen Zentralbank (EZB) vor. Die vier geprüften Großbanken sind nach Informationen der Nachrichtenagentur dpa vom Montag aber optimistisch, aufgedeckte Kapitallücken aus eigener Kraft schließen zu können. So könnten sie Immobilien verkaufen und sich von Tochterfirmen im Ausland trennen, um fehlende Gelder einzusammeln, hieß es in Finanzkreisen, die damit entsprechende Zeitungsberichte bestätigten. Wie groß die Lücken ausfallen werden, ließen die Informanten offen.
Die EZB will an diesem Sonntag die Ergebnisse ihrer Untersuchung der Bilanzen von 130 Großbanken in der Eurozone samt eines Stresstests vorlegen. Die Institute sollen die Zahlen mit mindestens 48 Stunden Vorlauf erhalten, um reagieren zu können.
Im Test durchgefallene Institute haben sechs bis neun Monate Zeit, um die Lücken zu schließen. Mit den Checks will die EZB sicherstellen, dass ihr nach der Übernahme der zentralen Bankenaufsicht in der Eurozone am 4. November keine bösen Überraschungen drohen. In Griechenland stellen sich mit der National Bank of Greece, der Piräus Bank, der Alpha Bank und der Eurobank vier Institute dem Test der Aufseher.
Der griechischen Finanzpresse zufolge will die National Bank of
Greece einen Teil ihrer türkischen Tochterbank Finansbank im Falle
eines Scheiterns an den EZB-Vorgaben verkaufen. Die Banken hätten
zudem eine lange Liste mit Immobilien vorbereitet, die sie verkaufen
könnten, falls dies nötig sein werde, berichteten übereinstimmend
griechische Finanzzeitungen und Portale. Darunter sei mit dem Hilton
Die griechischen Banken können im schlimmsten Fall auf ein Kapital von rund elf Milliarden Euro zurückgreifen, die für ihre Rekapitalisierung zur Verfügung stehen. Nach Einschätzung von Analysten werden Banken solche Hilfen aber möglichst vermeiden wollen./tt/enl/DP/stb
ISIN US43300A1043
AXC0133 2014-10-20/14:34