
Chinas langsameres Wachstum stellt Jahresziel in Frage
Die chinesische Wirtschaft ist im dritten Quartal so schwach gewachsen wie seit mehr als fünf Jahren nicht mehr und dürfte damit das Wachstumsziel für 2014 von rund 7,5 Prozent wohl nicht erreichen. Die gezielten Konjunkturanreize der chinesischen Regierung haben damit bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht, dürften aber fortgesetzt werden. Das Land muss weiter mit einem flauen Immobilienmarkt sowie einer vergleichsweise schwachen Industrieproduktion und zurückhaltenden Inlandsnachfrage kämpfen. Das Bruttoinlandsprodukt legte im Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 7,3 Prozent zu nach 7,5 Prozent im Vorquartal. Volkswirte hatten ein Plus von 7,2 Prozent erwartet.
Italiens Wirtschaftsminister fordert Geduld bei Reformen
Der italienische Wirtschaftsminister Pier Carlo Padoan hat Kritik zurückgewiesen, dass sein Land zu langsam bei der Liberalisierung der Wirtschaft vorankomme. Aus seiner Sicht dürfte eine Kombination aus Reformen und Haushaltsmaßnahmen dem Wachstum 2015 - möglicherweise überraschend kräftig - auf die Sprünge helfen. Padoan forderte in einem Interview Geduld von den Partnern. Es könne bis zu zwei Jahre dauern, ehe die Reformagenda von Ministerpräsident Matteo Renzi die ersten sichtbaren Erfolge zeige. Er gab sich zuversichtlich, dass Steuersenkungen, die Überarbeitung der Arbeitsmarktregulierung und andere Anpassungen sowie Budgetmaßnahmen zur Senkung der Lohnnebenkosten und Steigerung der verfügbaren Einkommen das Potenzial hätten, der schwächelnden Wirtschaft einen Schub zu geben. Die Wachstumsschätzung der Regierung für 2015 von 0,6 Prozent stellt für ihn die Untergrenze da. "Es könnte Überraschungen nach oben geben."
Dobrindt warnt vor negativen Folgen der Streiks für Konjunktur
Vor dem Hintergrund der Streiks bei der Deutschen Bahn und bei der Lufthansa hat Verkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) vor negativen Folgen für die Konjunktur gewarnt. Deutschlands Verkehrswege seien "das zentrale Nervensystem" des Landes, sagte er der Bild-Zeitung. Daran hingen Wohlstand, Wachstum und Arbeitsplätze. Eine "Dauerblockade" werde der Konjunktur "sehr schaden", sagte er. Die Pilotengewerkschaft Cockpit hatte am Montag den Druck auf die Lufthansa verschärft und zusätzlich zu Streiks auf Kurz- und Mittelstrecken für Dienstag auch einen Arbeitskampf auf Langstrecken angekündigt. Im Tarifstreit bei der Bahn drohte die Lokführergewerkschaft GDL mit neuen Streiks ab kommender Woche.
Thüringer SPD-Spitze spricht sich für Rot-Rot-Grün aus
Rund fünf Wochen nach der Landtagswahl in Thüringen hat sich der SPD-Landesvorstand für Koalitionsverhandlungen mit Linken und Grünen ausgesprochen. Der Vorstand beschloss am Montagabend in Erfurt eine entsprechende Empfehlung, die aber noch durch eine Mitgliederbefragung bestätigt werden muss. Ein Ergebnis soll Anfang November vorliegen. Die Thüringer SPD-Spitze entschied sich damit gegen ebenfalls mögliche Koalitionsverhandlungen mit der CDU. Sowohl eine schwarz-rote Koalition als auch Rot-Rot-Grün hätten im Landtag nur eine Mehrheit von einer Stimme.
+++ Konjunkturdaten
Schweiz
Handelsbilanz September Überschuss 2,5 Mrd CHF
Importe 15,0 Mrd CHF; real +0,8% gg Vj
Exporte 17,5 Mrd CHF; real +2,2% gg Vj
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October 21, 2014 03:01 ET (07:01 GMT)
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