Von Chao Deng und Steffen Gosenheimer
Die Zuversicht scheint an die Finanzmärkte zurückgekehrt zu sein. Von den Konjunktursorgen, die die Börsen weltweit jüngst noch fest im Griff hielten, ist am Mittwoch in Ostasien nicht mehr viel zu spüren. Auf breiter Front geht es dort aufwärts an den Börsen, auch mit Hilfe teils sehr guter Vorgaben aus Europa und den USA. Diesmal ist auch die Tokioter Börse mit von der Partie, womit sich die Berg- und Talfahrt dort fortsetzt. Der Nikkei-Index gewinnt 1,8 Prozent auf 15.072 Punkte, gefolgt von Hongkong mit einem Aufschlag von 1,3 Prozent. In Sydney geht es mit dem Börsenbarometer um 1 Prozent nach oben.
Schnäppchenjäger nutzten die gesunkenen Kurse nach den jüngst kräftigen Kursausschlägen zum Einstieg, heißt es. Dabei machen diese auch vor Hongkong nicht Halt, obwohl die inzwischen begonnenen Gespräche zwischen den für mehr Demokratie demonstrierenden Studenten und der Verwaltung noch keine Ergebnisse gebracht haben. Die am Vortag veröffentlichten BIP-Daten aus China, vor allem aber das Wachstum der Industrieproduktion von 8 Prozent im September, mache Anleger wieder mutig, heißt es.
"Die Analysten sind gespalten, was den Auslöser der Rally angeht. Einige verweisen auf potenzielle Stimulierungsmaßnahmen in Europa, während andere die stabilen Wachstumsdaten aus China im Auge haben", kommentiert Michael McCarthy, Marktstratege bei CMC Markets, das Geschehen. In den USA hatten insbesondere Technologieaktien am Vortag kräftig zugelegt - zum einen befeuert von gut ausgefallenen Quartalszahlen, zum anderen von Berichten, wonach die Europäische Zentralbank erwäge, Unternehmensanleihen zu kaufen, um den Märkten so Liquiditität zuzuführen.
Der Tokioter Aktienmarkt erhält Rückenwind vom stärksten Exportanstieg Japans in den vergangenen sieben Monaten. Im September lagen die Ausfuhren 6,9 Prozent höher als vor Jahresfrist, was auch dem Yen zu verdanken ist. Der Dollar kostete vor Jahresfrist noch 97 bis 98 Yen, wird aktuell aber deutlich höher mit 106,92 gehandelt. Ein billigerer Yen verbessert die Exportchancen Japans. Gleichwohl legte das Handelsbilanzdefizit Japans im September leicht zu.
Für die kräftigen Gewinne in Tokio sorgt auch Eindeckungsbedarf bei Hedgefonds und anderen Großanlegern. Einige von ihnen dürften bei den jüngst starken Kursschwankungen auf dem falschen Fuß erwischt worden sein und müssten nun reagieren, heißt es. Der als sehr liquide geltende japanische Aktienmarkt eigne sich dafür besonders gut.
Für den Kurs des taiwanischen Apple-Fertigers Hon Hai geht es um weitere 1,5 Prozent aufwärts. Für Fantasie sorgen hier positive Kommentare der Credit Suisse zu Auftragsbestand und Prognosen von Apple, dass das neue iPhone in China auf eine sehr gute Nachfrage treffen dürfte. Auch das Analysehaus Yuanta macht sich für Apple-Zulieferer stark, konkret für Largan, Catcher und Wistron. Zulieferer, die mehr auf das iPad spezialisiert sind wie Radiant und Casetek, sehen die Experten dagegen nicht so positiv.
=== INDEX Stand +- in % Handelsende aktuell (MESZ) S&P/ASX 200 (Sydney) 5.381,40 +1,06% 08:00 Nikkei-225 (Tokio) 15.071,28 +1,80% 08:00 Kospi (Seoul) 1.930,49 +0,79% 08:00 Shanghai-Composite (Schanghai) 2.348,48 +0,38% 09:00 Hang-Seng-Index (Hongkong) 23.391,15 +1,31% 10:00 Straits-Times (Singapur) 3.202,74 +0,68% 11:00 KLCI (Malaysia) 1.796,22 -0,38% 11:00 DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Di. 10.29 Uhr EUR/USD 1,2725 +0,1% 1,2712 1,2818 EUR/JPY 136,09 -0,0% 136,12 136,63 USD/JPY 106,95 -0,1% 107,09 106,63 USD/KRW 1052,85 -0,2% 1055,25 1055,02 USD/CNY 6,1180 -0,0% 6,1210 6,1213 AUD/USD 0,8789 +0,1% 0,8780 0,8805 ===
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October 22, 2014 00:58 ET (04:58 GMT)
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