Der Autobauer Daimler
Die Schwaben hatten am späten Dienstagabend erklärt, als Großaktionär bei Tesla auszusteigen. Der Anteil von rund vier Prozent im Wert von umgerechnet mehr als 600 Millionen Euro sei abgegeben worden. Das Geld soll ins operative Geschäft gesteckt werden. Die Kooperation bei Fahrzeugprojekten bleibt demnach aber bestehen.
TRENNUNG VON VERSCHIEDENEN BETEILIGUNGEN
Zuletzt hatte Daimler sich von verschiedenen Beteiligungen
getrennt und war etwa im vergangenen Jahr war beim Luft- und
Raumfahrtkonzern EADS ausgestiegen. Anfang 2014 hatten die
Stuttgarter den Ausstieg beim Motorenbauer Rolls-Royce
In der Zukunft stünden hohe Investitionen etwa in alternative Antriebe oder die Vernetzung des Autos an, sagte Autoexperte Stefan Bratzel von der Hochschule der Wirtschaft in Bergisch Gladbach. "Dafür braucht man viel Geld." Der Branchenkenner bewertete den Ausstieg daher positiv. "Ich glaube, der Einfluss von Daimler bei Tesla war ohnehin nicht so hoch", sagte Bratzel. "Kooperationen kann man auch ohne Beteiligung haben."
Tesla hat für Daimler am elektrischen Smart sowie der elektrischen A- und B-Klasse von Mercedes mitgearbeitet und wird auch weiterhin Teile des Antriebs liefern. Für Daimler ist die Tesla-Beteiligung eine Erfolgsgeschichte - in den vergangenen Jahren hat sich der Aktienkurs des an der Börse beliebten Unternehmens vervielfacht.
WACHSTUMSPLÄNE
"Ich hätte viele Ideen, was man mit dem Geld machen könnte", sagte Brecht. "Wenn wir die Wachstumspläne für die Zukunft sehen, dann wird sicher die eine oder andere Milliarde nötig sein."
In den Ausbau und die Modernisierung seiner deutschen
Pkw-Standorte steckt der Autohersteller in diesem Jahr mehr als drei
Milliarden Euro. Erst Dienstag hatte der Konzern zudem Investitionen
von 450 Millionen Euro in seine beiden deutschen Sprinter-Werke
angekündigt. Hinzukommen soll ein neues Werk in Nordamerika für den
Transporter. Bis 2020 will Daimler unter anderem bei Umsatz, Absatz
und Ergebnis an seinen Erzrivalen BMW
Daimler war im Mai 2009 mit 9,1 Prozent bei Tesla eingestiegen, hatte aber 40 Prozent seines Anteils kurz darauf an den Staatsfonds Aabar aus Abu Dhabi veräußert. Das war noch vor dem Börsengang der Firma des schillernden Tech-Milliardärs Elon Musk Mitte 2010.
Die Schwaben haben nach eigenen Angaben das branchenweit größte Portfolio an Elektrofahrzeugen. Dazu zählt der Elektro-Smart neben der kompakten A- und B-Klasse ebenso wie der elektrisch angetriebene Transporter Vito und der elektrische Leicht-Lkw Fuso./lan/hbr/DP/she
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