Juncker will Haushaltsregeln flexibel auslegen
EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat Frankreich und Italien eine flexible Auslegung der europäischen Haushaltsregeln in Aussicht gestellt. Bei einer Rede vor den Europaparlament Brüssel sagte er, seine Kommission werde die in den Regeln vorgesehene Flexibilität nutzen. Beide Länder haben der Kommission Haushaltsentwürfe für 2015 vorgelegt, die eine überhöhte Verschuldung vorsehen. Nach den geltenden Regeln müsste die Kommission sie zurückweisen, wovon manche Ökonomen aber wegen des schwachen Wirtschaftswachstums abraten.
Neue EU-Kommissare können fristgemäß ihre Arbeit aufnehmen
Das Europaparlament hat der neuen EU-Kommission seine Zustimmung gegeben und damit den Weg für deren Amtsantritt geebnet. Für den künftigen Kommissionspräsidenten Jean-Claude Juncker und seine 27 Kommissare stimmten am Mittwoch in Straßburg 423 Abgeordnete, 209 votierten mit Nein und 67 enthielten sich. Damit kann das neue Kommissionsteam wie geplant am 1. November die Arbeit aufnehmen. Der Luxemburger Christdemokrat Juncker wird Nachfolger des rechts-liberalen Portugiesen José Manuel Barroso, der zehn Jahre lang an der Spitze der Brüsseler Behörde stand.
Heftiger Streit bei Frankreichs Sozialisten um Sparpolitik
Der Streit bei Frankreichs regierenden Sozialisten um den Spar- und Reformkurs von Staatschef François Hollande spitzt sich zu. Regierungssprecher Stéphane Le Foll warf drei Ex-Ministern am Mittwoch eine "Verletzung ihrer Pflichten" vor, weil sie sich am Vorabend bei einer Haushaltsabstimmung in der Nationalversammlung enthalten hatten. "Es gibt Verpflichtungen, wenn man der Mehrheit angehört", sagte Le Foll den Sendern RMC und BFMTV. Der Haushalt sei "keine Kleinigkeit", sondern von "grundlegender Bedeutung".
BoE-Protokoll spricht gegen baldige Leitzinserhöhung
Die Mitglieder des geldpolitischen Rats der Bank of England (BoE) haben sich bei ihren Beratungen am 8. und 9. Oktober skeptischer als zuvor zu den Wachstumsaussichten der britischen Wirtschaft geäußert, wie aus dem jetzt veröffentlichten Protokoll hervor geht. Das deutet darauf hin, dass die BoE ihre Leitzinsen nicht so bald anheben wird. Zinsderivate preisen eine erste Zinserhöhung inzwischen erst für Sommer 2015 ein. Zu Jahresbeginn war die Zinswende noch für das erste Quartal 2015 erwartet worden.
Deutsche Häuserpreise steigen moderat
Die deutschen Häuserpreise sind im September nach einer kurzen Pause im Vormonat wieder gestiegen. Der von Europace monatlich berechnete Preisindex (EPX) stieg gegenüber dem Vormonat um 0,9 Prozent, woran die Preisentwicklung bei neu gebauten Häusern den größten Anteil hatte. Die Jahresteuerungsrate sank allerdings von 2,0 auf 1,7 Prozent. Zu Jahresbeginn hatte sie bei 3,3 Prozent gelegen. Im Durchschnitt des dritten Quartal erhöhten sich die deutschen Hauspreise um 1,8 Prozent und lagen um 2,1 Prozent über dem Niveau des dritten Quartals 2013. Im zweiten Quartal hatten sich Wohnimmobilien um 1,8 Prozent auf Quartals- und um 2,0 Prozent auf Jahressicht verteuert.
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October 22, 2014 07:30 ET (11:30 GMT)
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