Es ist schon seltsam, wie sich der Goldmarkt in den vergangenen zwei Jahren entwickelt hat. Denn je stärker die physische Nachfrage nach dem gelben Metall erscheint, desto schwächer tendierte meist sein Preis. In den vergangenen Monaten nun ist der Goldpreis von rund 1.340 USD pro Unze zwischenzeitlich auf ein Tief von 1.190 USD gefallen. Aktuell scheint er mühsam zu versuchen, die Marke von 1.250 USD je Unze zu überwinden. Dabei ist offenbar die Nachfrage nach dem physischen Edelmetall in den zwei Ländern, die am meisten Gold verbrauchen, erheblich gestiegen. Wie es aussieht, wird dort, in Indien und China, quasi die gesamte Minenproduktion der Welt abgenommen. Eine leichte Lockerung der Importkontrollen auf Gold in Indien führte dazu, dass die Einfuhren im September auf 95 Tonnen stiegen, während die wöchentlichen Entnahmen vom Shanghai Gold Exchange (SGE) zeigen, dass die Goldnachfrage auch in China angezogen hat. Sie war gut ins Jahr gestartet, dann aber zwischen März und August abgeflaut. Man könnte sogar sagen, dass die jüngsten wöchentlichen Zahlen von der SGE besonders stark sind, da die Märkte auf Grund von Feiertagen die Hälfte der Zeit geschlossen waren. Die Gesamtmenge der Entnahmen von ungefähr 68 Tonnen mag auf den ersten Blick nicht spektakulär wirken, allerdings wurde sie tatsächlich an nur fünf Handelstagen erzielt. Das könnte darauf hindeuten, dass die Goldnachfrage in China tatsächlich ganz erheblich gewachsen ist. Natürlich kann man auch argumentieren, dass die sehr hohen Verkäufe an den Tagen, an denen die Märkte geöffnet waren auf Lageraufstockungen der Schmuckhersteller im Vorfeld und Nachklang der Feiertage zurückzuführen waren, wahrscheinlich aber handelt es sich um eine Kombination beider Faktoren. Die Zahlen der nächsten Wochen werden es erlauben, diese Daten besser einzuordnen. Insgesamt aber lagen die Entnahmen von der SGE seit Ende August auf deutlich höherem Niveau als in den sechs Monaten zuvor. Insgesamt, wenn man sich die jüngsten SGE-Daten anschaut, sieht es so aus, als würde die Goldnachfrage Chinas dieses Jahr in die Nähe von 2.000 Tonnen steigen. Zieht man die einheimische chinesische Produktion davon ab und auch noch die Altmetallverwertung, dann deutet das darauf hin, dass die Goldeinfuhren in die Volksrepublik bei ungefähr 1.300 Tonnen liegen dürften. Was ein weiteres Mal zeigt, dass die Nettogoldexporte von Hong Kong auf das chinesische Festland nicht mehr die gesamten chinesischen Einfuhren des gelben Metalls widerspiegeln. Das wurde bereits seit ungefähr Februar dieses Jahres offensichtlich, als andere Goldeinfuhrpunkte in den Vordergrund rückten (Shanghai, Peking). Der...Den vollständigen Artikel lesen ...