Von Thomas Rossmann
NEW YORK (Dow Jones)--Nach den kräftigen Kursgewinnen zum Wochenschluss legen die Indizes an der Wall Street am Montag erneut zu. Die Ausnahme bildet allerdings der Nasdaq-Composite, der am Freitag auf dem höchsten Stand seit 15 Jahren aus dem Handel ging, und nun mit 0,1 Prozent im Minus liegt. Der Dow-Jones-Index gewinnt dagegen 0,3 Prozent auf 18.183 Punkte. Der S&P-500 legt um 0,2 Prozent zu. Nicht zuletzt die Aussagen der US-Notenbank hatten die Indizes in der Vorwoche deutlich nach oben geschoben. Diese hatte zwar im Anschluss an ihre Zinssitzung am Mittwoch das Wort "geduldig" aus ihrem Begleitkommentar gestrichen, gleichzeitig aber keine Zweifel daran gelassen, dass sie die geplante Zinswende gemächlich angehen werde.
Wenig belastend wirken dagegen Aussagen des Fed-Präsidenten von St. Louis, James Bullard. In einem CNBC-Interview erklärte er, die "taubenhaften" Aussagen der US-Notenbank aus der Vorwoche in Bezug auf eine erste Zinserhöhung hätten bei den Investoren möglicherweise falsche Hoffnungen geweckt. Für einen Impuls könnten im Verlauf die Verkäufe bestehender Häuser für Februar sorgen.
Am Devisenmarkt geht es für den Euro deutlich nach oben. Während der Euro am vergangenen Mittwoch vor den Ausführungen der US-Notenbank zur weiteren Geldpolitik noch bei 1,0622 Dollar handelte, liegt er aktuell bei 1,08931 - Tendenz weiter steigend. Marktbeobachter führen aber auch Gewinnmitnahmen als Begründung für die Dollarverluste an, außerdem Nachwehen des großen Verfalltages vom Freitag.
Kaum verändert zeigen sich zu Wochenbeginn die Ölpreise. Zwischenzeitlich hatten Aussagen des saudischen Ölministers Ali al-Naimi vom Wochenende die Stimmung etwas belastet. Das Königreich fördere demnach derzeit täglich 10 Millionen Barrel Öl. Es wäre der höchste Wert seit vergangenem Juli - damals einer der Auslöser für den seither andauernden Verfall der Ölpreise. Die Förderquote des Landes wird von den Märkten vor dem Hintergrund des anhaltenden Überangebots sehr genau beobachtet. Als Stütze für das "schwarze Gold" erweist sich der schwache Dollar, der Öl für Anleger aus anderen Währungsgebieten günstiger macht. Für ein Barrel der Sorte WTI müssen 46,65 Dollar je Fass bezahlt werden, nach 46,57 Dollar am Freitag. Für Brent werden aktuell 55,57 Dollar aufgerufen, nach 55,32 Dollar zum Wochenausklang.
Wenig Veränderung gibt es beim Goldpreis. Für die Feinunze müssen 1.183 Dollar bezahlt werden, ein Dollar weniger als zum US-Settlement am Freitag. Analysten sprechen von einer Konsolidierung nach den jüngsten Aufschlägen in Reaktion auf die Fed-Aussagen vom Mittwoch. Die US-Anleihen setzen ihre Aufwärtsbewegung fort. Sie profitierten weiter einerseits von der "taubenhaften" Fed, andererseits davon, dass sie höhere Renditen bieten als Staatspapiere europäischer Emittenten vergleichbarer Bonität. Die Rendite zehnjähriger Papiere reduziert sich um zwei Basispunkte auf 1,91 Prozent.
Leichte Gewinnmitnahmen gibt es in der Nike-Aktie, nachdem diese am Freitag nach positiv aufgenommenen Geschäftszahlen auf ein Allzeithoch gestiegen war. Gleiches gilt auch für Biogen, die zum Wochenausklang ebenfalls ein neues Rekordhoch markiert hatten. Ein Alzheimer-Medikament des Unternehmens hatte in einer frühen Testphase vielversprechende Ergebnisse erzielt. Für die Nike-Aktie geht es um 0,5 Prozent nach unten, Biogen verlieren 1,0 Prozent.
=== DEVISEN zuletzt +/- % Mo, 8.27 Uhr Fr, 17.41 Uhr EUR/USD 1,0931 1,16% 1,0806 1,0844 EUR/JPY 130,83 0,93% 129,62 130,31 EUR/CHF 1,0560 -0,11% 1,0571 1,0574 USD/JPY 119,67 -0,22% 119,94 120,14 GBP/USD 1,4943 0,21% 1,4912 1,4956 ===
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March 23, 2015 09:55 ET (13:55 GMT)
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