Das stark gewachsene Geschäft von SAP
Die Papiere des Software-Herstellers verteuerten sich an der Dax-Spitze um 3 Prozent auf 69,43 Euro. Damit half das Schwergewicht SAP auch dem deutschen Leitindex auf die Sprünge. Dieser legte um 1,18 Prozent zu.
ENTTÄUSCHUNG ÜBER HOHE KOSTEN
Die Walldorfer waren auch dank des schwachen Euro mit kräftigem Rückenwind in das neue Jahr gestartet: Sie steigerten den Umsatz sowie den um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) im ersten Quartal deutlich. Händlern zufolge ist der Umsatz sowohl im Bereich Cloud & Software als auch mit Lizenzen besser als erwartet ausgefallen und das hinterlasse ein sehr positives Gesamtbild.
Einzelne Händler zeigten sich allerdings enttäuscht von der Profitabilität. Höhere Ausgaben etwa für Zukäufe oder Marketing hatten den Gewinn unterm Strich sinken lassen. Richard Nguyen von der französischen Großbank Societe Generale sprach vor diesem Hintergrund von einem "gemischten" Zahlenwerk. Er blieb aber bei seiner Kaufempfehlung für die Aktie.
GESCHÄFT VERSCHIEBT SICH
Analyst Adam Wood von der US-Investmentbank Morgan Stanley ordnete das starke Lizenz- und Cloudgeschäft "deutlich über den Erwartungen" ein. Er sah das als berechtigten Antrieb für die Aktie. Über das überraschend geringe operative Ergebnis (Ebit) und auch den niedrigeren Gewinn je Aktie (EPS) sollten Anleger hinwegsehen, denn die Schwäche sei nicht durch das eigentliche Geschäft bedingt. Auch er empfiehlt weiterhin den Kauf der SAP-Aktie.
Die Software-Branche befindet sich im Wandel. Statt Lizenzen für Programme zu kaufen, mieten Kunden vermehrt Software und Speicherplatz in den Rechenzentren der Anbieter. Dadurch verschieben sich die Umsätze und die Software-Firmen müssen für Neuentwicklungen viel Geld in die Hand nehmen./fat/das/fbr
ISIN DE0007164600
AXC0120 2015-04-21/12:08