Axel Springer trotzt der Medienkrise und
sorgt damit für gute Stimmung bei den Aktionären: Ein glänzend
gelaufenes Internetgeschäft beschleunigte im dritten Quartal das
Wachstum des "Bild"-Konzerns. Nach einem schwachen Start zogen die
Aktien deutlich an - mit einem Plus von 4,29 Prozent auf 44,510 Euro
gehörten sie zuletzt zu den besten Werten im MDax
Springer, dem auch die "Welt" oder das Internet-Immobilienportal Immonet und die Online-Jobbörse Stepstone gehören, übertraf mit seinem Umsatz die Erwartungen. Einen Dämpfer gab es dagegen bei dem um Sondereffekte bereinigten operativen Gewinn (Ebitda), der die Analystenschätzungen verfehlte - der Anstieg blieb deutlich hinter dem der Vorquartale zurück. Dennoch strebt Konzernchef Matthias Döpfner für das Jahr weiter ein Ebidta-Wachstum im niedrigen zweistelligen Prozentbereich an. Der Umsatz soll im mittleren einstelligen Bereich zulegen.
Analyst Harald Heider von der DZ Bank sprach von einer erwartungsgemäß soliden Entwicklung. Für traditionelle Printprodukte sei das dritte Quartal wirklich schlecht gewesen, wichtiger sei aber der sehr positive Beitrag der Sparte Digitial Classified. Das Geschäft mit Anzeigen auf Webseiten wie Stepstone, Immonet und meinestadt.de habe bei weitem die stärkste Wachstumsrate gezeigt. Heider empfiehlt die Aktie weiter mit "Kaufen" und sieht den fairen Wert bei 50 Euro.
Das knapp unter den Erwartungen liegende Ebitda sei unerwartet hohen Restrukturierungskosten geschuldet, hieß es bei der Commerzbank. Dagegen habe der Umsatz ihre Schätzung übertroffen, schrieb Analystin Sonia Rabussier. Wie erwartet habe die herausragende Entwicklung des Digitalgeschäfts den beschleunigten Niedergang bei den Printerzeugnissen großteils kompensiert. Der gute Lauf des Internetgeschäfts sei allerdings schon weitgehend in den Kurs eingepreist./gl/das/fbr
ISIN DE0005501357
AXC0103 2014-11-05/11:17