Von Natali Schwab
Um einen möglichen Verkauf der Warenhauskette Kaufhof durch den Handelskonzern Metro ranken sich neue Spekulationen. Nach einem Bericht der Lebensmittel Zeitung soll es mehrere Interessenten für Kaufhof geben. Darunter ist kein Unbekannter: Karstadt-Eigentümer Rene Benko soll an Metro und an deren Großaktionär Haniel herangetreten sein, heißt es in dem Bericht. Der Kaufpreis soll bei 2,5 bis 2,7 Milliarden Euro liegen. Verhandlungen sollen allerdings noch nicht begonnen haben.
Metro wollte dies nicht kommentieren, Haniel war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Benko-Holding Signa dementierte jedoch jegliche Kaufabsichten für Kaufhof. "Die Signa konzentriert sich zusammen mit dem Management von Karstadt voll und ganz auf das Sanierungs- und Zukunftsprogramm für die Karstadt Warenhaus GmbH", sagte ein Sprecher der Holding.
Benko war 2012 mit einem Angebot für Kaufhof gescheitert. Dies hatte damals vor allem an der unklaren Finanzierung gelegen, so hatte der österreichische Immobilienunternehmer ein Verkäuferdarlehen gefordert. Benko soll jedoch nicht der einzige Interessent sein. Mindestens ein Finanzinvestor ist dem Bericht zufolge mit Metro über den Kaufhof in Kontakt.
Kaufhof gehört bei Metro bereits seit längerem nicht mehr zum Kerngeschäft, weil sich das Warenhausgeschäft schwer internationalisieren lässt. In den vergangenen Jahren hat der Handelskonzenren mehrfach versucht, Kaufhof abzugeben, konnte jedoch nie einen adäquaten Preis erzielen.
Anders als Karstadt arbeitet Kaufhof profitabel. Metro-Chef Olaf Koch hatte daher einen Verkauf zuletzt zurückgestellt und auch den Spekulationen über eine Deutsche Warenhaus AG aus Kaufhof und Karstadt eine Absage erteilt.
Die Metro-Aktie steigt nach dem Bericht um 3,3 Prozent.
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October 23, 2014 08:03 ET (12:03 GMT)
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