
Die Nachfrage der privaten Haushalte bleibt weiter eine Stütze der deutschen Wirtschaft. Beim Konsumklima ist ein von Experten befürchteter Abwärtstrend nicht eingetreten. Der vom Forschungsunternehmen GfK für November erhobene Indikator für das Konsumklima sei von revidiert 8,4 Punkten im Oktober (zuvor 8,3 Punkte) auf 8,5 Zähler gestiegen, teilte das Institut am Freitag in Nürnberg mit. Volkswirte hatten hingegen mit einem Dämpfer beim Konsumklima gerechnet und einen Rückgang des Indikators auf 8,0 Punkte erwartet. Im Juli hatte das GfK-Konsumklima bei 8,9 Punkten den höchsten Wert seit Ende 2006 erreicht.
"Die jüngste Entwicklung des Konsumklimas ist doch etwas überraschend vor dem Hintergrund des internationalen Umfelds", räumte GfK-Experte Rolf Bürkl ein. Die Verbraucher hätten zwar durchaus wahrgenommen, dass es in Deutschland zu einer konjunkturellen Abkühlung kommt. "Allerdings sehen sie die Risiken vor allem im Ausland", so Bürkl. Dagegen seien die Rahmenbedingungen, die für das Konsumverhalten wichtig sind, nach wie vor günstig.
Als Triebfeder für die Kauflaune machte das GfK-Forschungsinstitut eine gestiegene Einkommenserwartung und eine bessere Anschaffungsneigung aus. Aber nicht zuletzt sorgt der weiter robuste Arbeitsmarkt für ein starkes Konsumklima in Deutschland. "Stabile Beschäftigungsverhältnisse reduzieren die Angst vor einem Arbeitsplatzverlust und fördern damit die Planungssicherheit, die vor allem für größere Anschaffungen wichtig ist", so GfK-Forscher Bürkl.
Insgesamt blicken die Verbraucher laut GfK nicht mehr so sorgenvoll auf die weitere konjunkturelle Entwicklung wie noch in den Sommermonaten. Bei den Konjunkturerwartungen konnten die Forscher im Oktober eine Stabilisierung feststellen, nachdem der Unterindikator zuletzt massiv eingebrochen war.
Schließlich dürfte auch die Talfahrt der Ölpreise für neue Impulse bei der Kauflaune gesorgt haben. "Der jüngste Rückgang der Preise für Heizöl und Benzin kann die Einkommenserwartungen vor dem Hintergrund der steigenden Kaufkraft und die Konsumneigung positiv beeinflusst haben", meinte Experte Bürkl.
November Prognose Oktober September Konsumklima 8,5 8,0 8,4r 8,6 Konjunkturerwartungen --- --- 4,3 4,4 Einkommenserwartungen --- --- 46,9 43,4 Anschaffungsneigung --- --- 45,6 42,5
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AXC0038 2014-10-24/08:10