
DJ MIDDAY BRIEFING - Unternehmen und Märkte
MÄRKTE AKTUELL (12.50 Uhr)
INDEX Stand +-% Nasdaq-Future 3.993,00 -0,31% S&P-500-Future 1.938,60 -0,39% Euro-Stoxx-50 3.031,60 -0,42% Stoxx-50 2.919,40 -0,38% DAX 9.011,01 -0,40% FTSE 6.396,67 -0,35% CAC 4.132,70 -0,60% Nikkei-225 15.291,64 +1,01% EUREX Stand +-Ticks Bund-Future 150,66 +44
AUSBLICK AKTIEN USA
Nach den kräftigen Kursgewinnen vom Donnerstag drohen zum Wochenausklang Gewinnmitnahmen an der Wall Street. Die Nachricht, dass ein New Yorker Arzt an Ebola erkrankt ist, lastet auf den Aktienfutures. Es ist der erste Ebola-Fall in der Stadt. Schon in den vergangenen Wochen hatten die Angst vor einer Ausbreitung der Seuche vor allem Aktien des Segments Reise und Touristik belastet. Am Wochenende soll überdies das Ergebnis des Bankenstresstests in der EU veröffentlicht werden. Auch das nehmen viele Anleger zum Anlass, sich zurückzuhalten. An wichtigen Konjunkturdaten werden nur die Neubauverkäufe aus dem September veröffentlicht. Quartalsbilanzen legen unter anderem Ford und Procter & Gamble vor. Die am Donnerstag nach Börsenschluss veröffentlichten Zahlen von Microsoft haben die Erwartungen des Marktes übertroffen. Dagegen ist Amazon im dritten Quartal überraschend deutlich in die Verlustzone gerutscht. Auch der Ausblick des Onlinehändlers enttäuschte.
AUSBLICK UNTERNEHMEN
Folgende Unternehmen veröffentlichen im weiteren Tagesverlauf Geschäftszahlen:
- USA
13:00 Ford Motor Co, Ergebnis 3Q
13:00 Procter & Gamble Co, Ergebnis 1Q
13:45 United Parcel Service Inc (UPS), Ergebnis 3Q
AUSBLICK KONJUNKTUR +
- BE 15:00 Geschäftsklimaindex Oktober PROGNOSE: -7,8 Punkte zuvor: -7,2 Punkte - US 16:00 Neubauverkäufe September PROGNOSE: +6,7% gg Vm zuvor: +18,0% gg Vm
FINANZMÄRKTE EUROPA
Moderate Gewinnmitnahmen prägen am Freitagmittag das Geschäft an Europas Börsen. Von Panik wollen Händler aber nicht sprechen. Positive Wirtschaftsdaten aus Deutschland am Donnerstag haben die Rezessionsängste in den Hintergrund rücken lassen. Auch läuft die Berichtssaison vor allem in den USA gut. Die europäischen Unternehmen schneiden dagegen bislang nicht ganz so gut ab. BASF hat den Ausblick für 2015 an den unteren Rand der Erwartungen gesenkt. Der Gewinn im abgelaufenen Quartal lag zwar über den Schätzungen, was Händler aber dem außergewöhnlich guten Verlauf im Öl- und Gasgeschäft zuschreiben. BASF verlieren 2,9 Prozent. Auch das Baugeschäft in Europa läuft nicht überall rund, was Saint-Gobain zu spüren bekommt. Die Aktien geben 0,5 Prozent nach. Auch Vinci lag beim Umsatz leicht unter der Erwartung, die Aktien fallen um 1 Prozent. Beide Unternehmen bestätigten aber die Prognose für 2014. Mit einem Kurssprung von 10 Prozent reagiert das Volvo-Papier auf die Geschäftszahlen. Für den Bankensektor geht es vor Veröffentlichung der Ergebnisses des EZB-Stresstests 0,5 Prozent nach oben. Die Schätzungen über den zusätzlichen Kapitalbedarf des Sektors sind in den vergangenen Tagen zurückgegangen. Die Gewinnerliste führt der Telekommunikationssektor mit Aufschlägen von 0,8 Prozent an. Nach Orange am Donnerstag hat nun auch Belgacom gute Geschäftszahlen vorgelegt. Belgacom steigen 3,7 Prozent. Deutsche Telekom gewinnen nach einer Hochstufung durch equinet 1,7 Prozent. Auch ein Börsengang steht im Blick: TLG Immobilien hat ihre Aktien bei 10,75 Euro ausgegeben. Am Mittag notiert das Papier bei 10,78 Euro. Am Devisenmarkt notiert der Euro wenig verändert bei 1,2645 Dollar.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % Fr, 8.33 Uhr Do, 17.40 Uhr EUR/USD 1,2652 -0,08% 1,2662 1,2650 EUR/JPY 136,83 0,07% 136,73 136,73 EUR/CHF 1,2060 -0,04% 1,2066 1,2068 USD/JPY 108,14 0,15% 107,98 108,10 GBP/USD 1,6038 0,00% 1,6039 1,6033
FINANZMÄRKTE OSTASIEN
Die Vortagsgewinne an Wall Street haben am Freitag vor allem die Aktienmärkte in Tokio und Sydney gestützt, während die Börse in Schanghai aufgrund von Konjunkturskepsis nur einen kleinen Tagesgewinn ins Ziel retten konnte. In Seoul lasteten enttäuschende BIP-Daten auf der Stimmung. Chinesische Papiere hatten nach drei Verlusttagen in Folge zunächst zu einer technischen Erholung angesetzt. Der nachgebende Yen, der erstmals seit zwei Wochen wieder unter die Marke von 108 Yen zum Dollar rutschte, beflügelte zusammen mit den günstigen Vorgaben von der Wall Street den Handel in Tokio. Angesichts der Währungsentwicklung legten Exportwerte wie Toyota Motor, Kyocera und TDK mit 1,8 bzw 1,1 bzw 1,7 Prozent überproportional zu. Hitachi verbesserten sich um 4,2 Prozent. Der Konzern rechnet im ersten Geschäftshalbjahr wegen lebhafter Nachfrage im Chip- und Infrastrukturgeschäft mit einem höheren Betriebsgewinn. Hersteller von Baumaschinen profitieren von positiven Zahlen und Prognosen beim US-Konkurrenten Caterpillar. Komatsu und Hitachi Construction kletterten um 1,5 bzw 2,0 Prozent. In Seoul legten Hyundai nach einer Hochstufung durch Nomura entgegen dem Markttrend um 0,9 Prozent zu. Dagegen schafften Kia Motor trotz eines zwischenzeitlichen Abrutschens ein Plus von 0,2 Prozent, obwohl das Drittquartalsergebnis enttäuscht hatte. In Sydney bevorzugten Anleger Titel mit hoher Dividendenrendite wie Bankenwerte. Die Finanzaktien erholten sich damit von den Rückschlägen der vergangenen Wochen aus Sorge vor flauen Quartalszahlen. Commonwealth Bank gewannen vor der kommende Woche startenden Bilanzsaison 0,8 Prozent, Westpac und NAB rücken um 0,6 bzw 0,7 Prozent vor. Nach dem Anstieg der Ölpreise im US-Handel wurden in Asien Gewinne mitgenommen. Denn an der Überversorgung des Marktes hat sich nichts geändert. Auch der Goldpreis kam zurück, die Feinunze kostet 1.230 US-Dollar nach 1.242 am Vortag.
CREDIT
Im Zeichen der Konsolidierung zeigt sich am Freitag der Markt für Risikoprämien auf Kreditversicherungen für Staats- und Unternehmensanleihen. Starke Einkaufsmanagerindizes aus Deutschland und gute aus Europa hatten die Prämien am Vortag kräftig unter Druck gebracht. Angesichts der bevorstehenden Veröffentlichung des EZB-Stresstests für Europas Banken konsolidiert der Markt nun dieses Niveau. Am Sonntag um 12.00 Uhr werden die Ergebnisse des Stresstests von 130 europäischen Banken veröffentlicht. Den einzelnen Instituten liegen ihre Ergebnisse seit Donnerstag vor. Im Wochenverlauf dürfte es daher zu Unmengen an Kommentaren durch die Banken selbst und von Analystenseite kommen. Dies sorgt für gespanntes Warten am Kreditmarkt. Zudem legen zahlreich Institute Quartalszahlen vor. Unter anderem Deutsche Bank, BNP Paribas, BBVA, Barclays, Royal Bank of Scotland, Lloyds und die UBS.
UNTERNEHMENSMELDUNGEN SEIT 7.30 UHR
BASF wird nach drittem Quartal pessimistischer
Die schwache Weltkonjunktur und ein schärferes Wettbewerbsumfeld haben den weltgrößten Chemiekonzern BASF trotz eines soliden dritten Quartals pessimistischer gemacht. Mit einer Belebung der Nachfrage im vierten Quartal rechnet BASF nicht mehr. Die Aussichten für das kommende Jahr haben sich zudem weiter eingetrübt, was Konzernlenker Kurt Bock auf eine geringere Dynamik in den Schwellenländern und eine verzögerte Erholung der europäischen Wirtschaft zurückführt. Zudem spürt der Konzern Margendruck bei einigen Grundprodukten und teilweise auch bei Spezialchemikalien.
IPO/Scheinwerferhersteller Hella bereitet schnellen Börsengang vor - Kreise
Der westfälische Automobilzulieferer Hella bereitet trotz der enttäuschenden Börsengänge der vergangenen Wochen den eigenen Sprung auf das Parkett noch für dieses Jahr vor: Der Hersteller von Scheinwerfern und Fahrassistenztechnik könnte nach den Angaben von mehreren mit dem Vorhaben vertrauten Personen bis Mitte Dezember an die Frankfurter Börse gehen. Wie die Informanten sagten, behalten sich die Eigentümer des Familienunternehmens allerdings eine letzte Entscheidung über den Schritt vor. Die Zustimmung hänge vor allem von der Marktentwicklung in den nächsten Wochen ab.
IPO/TLG Immobilien steigen im frühen Handel über Ausgabepreis
Die TLG Immobilien AG hat den Sprung an die Börse geschafft - allerdings ist es kein glanzvoller Gang aufs Parkett. Das Berliner Unternehmen setzte den Ausgabepreis der Aktien mit 10,75 Euro fest und damit am unteren Ende der Zeichnungsspanne. Angeboten hatte TLG Immobilien die Titel in einer Preisspanne von 10,75 bis 13,75 Euro. Immerhin steigt der Kurs des Neulings im Regulierten Markt der Frankfurter Wertpapierbörse im frühen Geschäft. Der erste Kurs am Freitag lag bei 10,88 Euro - ein Aufschlag zum Ausgabepreis von 1,2 Prozent. Aktuell kostet ein Anteilsschein mit 10,92 Euro 1,6 Prozent mehr als zum Ausgabepreis.
Adler Real Estate kauft für über 200 Mio. Euro in Wilhelmshaven zu
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 24, 2014 06:50 ET (10:50 GMT)
Das Immobilienunternehmen Adler Real Estate AG kauft die Mehrheit an einem Portfolio mit rund 6.750 Einheiten in Wilhelmshaven. Das gesamte Portfolio habe einen Wert von "deutlich über 200 Millionen Euro", teilte die Frankfurter Gruppe mit. Dabei handele es sich um 6.641 Wohn- und 31 Gewerbeimmobilien sowie 74 Appartements für Studierende. Der Zukauf umfasst außerdem die mehrheitliche Beteiligung an der Wohnungsbaugesellschaft Jade mbH in der Stadt an der niedersächsischen Nordseeküste und deren Tochtergesellschaften.
Spanische Bankia profitiert von höherer Kreditqualität
Die Bankia SA hat ihren Erholungskurs im dritten Quartal weiter fortgesetzt. Nach einem starken zweiten Quartal hat Spaniens größte verstaatlichte Bank ihren Gewinn auch in der abgelaufenen Berichtsperiode kräftig gesteigert. Die Bank, die als Barometer für die wirtschaftliche Erholung des Landes gilt, profitierte dabei von geringeren Kosten und weniger Rückstellungen für faule Kredite. Der Nettogewinn kletterte auf 266 Millionen Euro von 161 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.
Volvo fährt Volkswagen-Tochter Scania weiter hinterher
Bessere Geschäfte in Nordamerika und Japan haben dem schwedischen Nutzfahrzeughersteller Volvo im dritten Quartal steigende Umsätze und Gewinne beschert. Auch die Marge stieg spürbar. Doch die Volkswagen-Tochter Scania ist immer noch wesentlich profitabler als Volvo. Aus diesem Grund treten die Schweden erneut auf die Kostenbremse. Der Umsatz stieg im Quartal auf 67,22 Milliarden oder rund 7,3 Milliarden Euro nach 64,88 Milliarden Kronen im Vorjahr. Der Nettogewinn kletterte auf 1,55 nach 1,42 Milliarden Kronen vor einem Jahr. Auch bei der operativen Marge konnte Volvo Fortschritte vermelden, sie stieg konzernweit auf 4,3 nach 3,9 Prozent. Im Branchenvergleich ist das aber immer noch zu wenig.
Ericsson folgt Nokia und übertrifft die Erwartungen
Der schwedische Telekomausrüster Ericsson hat dank guter Geschäfte in China und Russland deutlich mehr umgesetzt als am Markt erwartet. Eine starke Nachfrage nach schnellen Mobilfunknetzen habe das Geschäft im dritten Quartal angetrieben, teilte das Unternehmen mit. Der Gewinn sank allerdings, was vor allem auf höhere Forschungs- und Entwicklungskosten zurückzuführen ist. Der Umsatz stieg in den drei Monaten um 9 Prozent auf 57,6 Milliarden Schwedische Kronen, das sind umgerechnet rund 6,3 Milliarden Euro. Analysten hatten Ericsson mit 55,14 Milliarden Kronen weniger zugetraut.
Air Liquide bestätigt nach solidem Quartal den Ausblick
Angetrieben von starken Geschäften in den USA und Asien hat der französische Gasekonzern Air Liquide im dritten Quartal etwas mehr umgesetzt. In Europa lief es für den Linde-Rivalen allerdings erneut schlechter. Die Jahresprognose, wonach der Gewinn zulegen soll, bestätigte Air Liquide. Die Erlöse kletterten in den drei Monaten um 1 Prozent auf 3,80 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkurseffekte und Assetverkäufe legte der Umsatz mit 4,3 Prozent deutlich kräftiger zu. Überproportional verbesserten sich die Umsätze in Asien, wo es um 12 Prozent nach oben ging. In Amerika stiegen die Erlöse um 6,3 Prozent.
Mexikanischer Telekomriese America Movil leidet unter Steuerlast
Der mexikanische Telekommunikationsriese America Movil kommt wegen hoher Steuerbelastungen nicht recht vom Fleck. Im dritten Quartal sank der Nettogewinn um fast 40 Prozent. Das von Carlos Slim kontrollierte Unternehmen, der einer der reichsten Männer der Welt ist, fuhr einen Nettogewinn von 10,1 Milliarden mexikanischen Pesos oder umgerechnet knapp 590 Millionen Euro ein. Mit seinem Ergebnis blieb der einstige Staatskonzern weit unter der Konsensschätzung von 17,3 Milliarden Pesos. Der operative Gewinn sank um 5,5 Prozent auf 37,6 Milliarden Pesos.
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(END) Dow Jones Newswires
October 24, 2014 06:50 ET (10:50 GMT)
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