
Aktuelle Daten zur Geld- und Kreditentwicklung im Euroraum deuten auf eine weitere Verbesserung hin. Im September lag die breitgefasste Geldmenge M3 nach Angaben der Europäischen Zentralbank (EZB) vom Montag um 2,5 Prozent höher als ein Jahr zuvor. Dies ist das stärkste Wachstum seit Mai 2013. Die Markterwartungen von plus 2,2 Prozent wurden übertroffen. Außerdem revidierte die EZB den Anstieg vom August auf 2,1 Prozent nach oben (zuvor plus 2,0 Prozent)
In den drei Monaten bis September erhöhte sich M3 ebenfalls stärker als erwartet. In dieser Abgrenzung stieg die Geldmenge um 2,1 Prozent, während Volkswirte nur einen Zuwachs um 2,0 Prozent erwartet hatten. Es ist das stärkste Plus seit August 2013. Die enger gefasste Geldmenge M1 wuchs um 6,2 Prozent.
"Das Geldmengenwachstum hat sich weiter stabilisiert, es ist aber noch immer als niedrig einzustufen, sodass sich am Bild mittelfristig niedriger Inflationserwartungen vorerst nichts ändern wird", kommentierte Experte Ulrich Wortberg von der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba).
Die Kreditvergabe der Banken, eines der größten Problemfelder der Eurozone, bleibt weiter rückläufig. Allerdings schwächte sich der Sinkflug wie bereits in den Vormonaten weiter ab. Nach einem Rückgang von 1,6 Prozent im Juli und 1,5 Prozent im August fiel die Darlehensvergabe im September zum Vorjahr nur noch um 1,2 Prozent.
Die weiter schwache Kreditvergabe insbesondere südeuropäischer Banken ist ein Grund für die extrem lockere Geldpolitik der EZB. Zahlreiche Maßnahmen der Notenbank zielen darauf ab, die Kreditvergabe stärker in Schwung zu bringen, um so die Konjunktur zu stützen. Darunter fallen auch die Käufe von Kreditverbriefungen (ABS) und Pfandbriefen (Covered Bonds)./jkr/jsl
AXC0047 2014-10-27/10:31