
Die schlechte Wirtschaftslage in Europa und
Südamerika verhagelt dem Lkw-Bauer MAN
Im Gesamtjahr dürfte der Wert nur noch leicht über den 309 Millionen Euro aus 2013 liegen. Damals hatte die Sparte für Dieselmotoren und Turbinen wegen einmaliger Sonderbelastungen im Kraftwerksgeschäft rote Zahlen geschrieben - die kräftige Erholung wird vom schwächelnden Lkw-Geschäft nun fast komplett aufgefressen.
Den Umsatz, der im dritten Quartal um fünf Prozent auf 3,5 Milliarden Euro sank, erwartet der Vorstand inzwischen deutlich unter dem Vorjahreswert von knapp 16 Milliarden. Unter dem Strich blieben zwischen Juli und September 22 Millionen Euro Gewinn, nachdem MAN vor einem Jahr wegen Steuereffekten über 200 Millionen Euro Verlust geschrieben hatte.
Immerhin macht Konzernchef Georg Pachta-Reyhofen Hoffnung auf bessere Zeiten: Nach der Präsidentschaftswahl in Brasilien rechne er nun auf dem wichtigen Wachstumsmarkt mit Wirtschaftsreformen und kräftigen Investitionen, sagte er. Das sollte auch die Nachfrage nach Lastwagen wieder ankurbeln. Für das größte Land Südamerikas erwarte er zudem eine schnellere Erholung als für Europa, wo MAN für die kommenden Jahre zumindest ein kleines Plus sieht. "Wir haben keine Zweifel, dass Brasilien weiter wachsen wird", sagte er.
Das vierte Quartal dürfte aber noch ziemlich trist werden. Denn die Hamsterkäufe aus dem vergangenen Jahr, als viele Spediteure vor der EU-Umstellung auf die schadstoffärmeren aber teureren Motoren der Euro-6-Klasse noch neue Lastwagen bestellten, werden sich nicht wiederholen. Im Gegenteil: Europas Markt für schwere Lkw dürfte in diesem Jahr um bis zu 15 Prozent einbrechen - obwohl er laut dem Branchenverband Acea nach neun Monaten noch drei Prozent über den Vorjahreszahlen liegt. Bei MAN sackten die Aufträge der Nutzfahrzeug-Sparte im dritten Quartal schon ab.
Um gegenzusteuern, senkt der Konzern die Kosten. "Mitunter sind dies schmerzhafte Einschnitte. Aber sie sind notwendig", sagte Pachta-Reyhofen. Für 4000 Mitarbeiter läuft in den Werken Salzgitter und Steyr (Österreich) bis Ende des Jahres bereits Kurzarbeit. Diese soll aber trotz der niedrigen Auslastung in den Fabriken aber nicht ausgeweitet werden, wie Nutzfahrzeug-Chef Anders Nielsen betonte.
Europas drittgrößter Lkw-Hersteller hat wie die Konzernschwester
Scania
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AXC0102 2014-10-28/11:28