
Der Chef der Deutschen Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler, hat das schärfere Vorgehen der Staatengemeinschaft gegen weltweiten Steuerbetrug begrüßt. Er warnt aber zugleich vor weiteren Schlupflöchern. Mindestens 50 Staaten wollen an diesem Mittwochnachmittag in Berlin ein Abkommen über globale Standards zum Informationsaustausch unterzeichnen.
Die Verpflichtung der Staaten zum automatischen Austausch von Steuerdaten ab Herbst 2017 sei ein ganz wichtiger Schritt. "Das ist ein Meilenstein aus der Welt der Bankgeheimnisse rüber in die Welt des Datenaustausches", sagte Eigenthaler der Deutschen Presse-Agentur.
Allerdings sei das Abkommen zunächst nur ein Papier. "Das muss man sehr genau beobachten, dass das nicht nur ein Papiertiger bleibt." Eigenthaler verwies zudem auf die Länder, die erst später mitziehen wollen wie die Schweiz oder aber gar nicht wie die USA und China. Asien und chinesische Banken könnten ein Rückzugsraum werden, warnte er.
Für Steuerbehörden wird es damit deutlich einfacher, Finanzinformationen aus dem Ausland zu erhalten. Für Steuerbetrüger wird es umso schwieriger, Schwarzgeld zu verheimlichen./sl/DP/stk
AXC0005 2014-10-29/05:23