
Die 20 Millionen Rentner können 2015 wohl eine Rentenerhöhung verbuchen - wenn auch nur eine geringe. Kritik, die Renten würden weit niedriger steigen als angekündigt, wies die Bundesregierung am Mittwoch in Berlin aber zurück.
Es bleibe dabei, "dass im nächsten Jahr mutmaßlich nach jetzigem Stand eine Rentenanpassung nach oben da sein wird", sagte ein Sprecher des Sozialministeriums. Die Höhe lasse sich frühestens im März sagen.
Jüngste Kritik des Sozialverbands VdK läuft demnach ins Leere. Dieser hatte in der "Bild"-Zeitung (Mittwoch) kritisiert, es sei schleierhaft, wie es zu großen Abweichungen zwischen Prognose und Erhöhung kommen könne. "Millionen Rentner fühlen sich verschaukelt."
Die "Süddeutsche Zeitung" (Montag) hatte berichtet, die Erhöhung falle durch einen statistischen Einmaleffekt um etwa einen Prozentpunkt geringer aus als gedacht. Die Aufnahme bestimmter Beschäftigter im Niedriglohnbereich in die Lohnstatistik durchs Statistische Bundesamt drückt auf die für die Rentenerhöhung zentralen Gehälter. Eine Ministeriumssprecherin bestätigte einen Statistik-Effekt, ein Jahr später werde dieser aber ausgeglichen.
Laut "Bild" kündigte die Bundesregierung 2013 eine Rentenerhöhung im Westen von 3,76 Prozent für 2015 an - unter anderem wegen des Statistikeffekts laufe es nun auf nur die Hälfte heraus. Der Ministeriumssprecher wies darauf hin, dass es bislang nur Schätzungen gegeben habe. Eine genaue Prognose fürs kommende Jahr sei auch im Oktober noch nicht möglich. "Das war noch nie der Fall."/bw/DP/jsl
AXC0198 2014-10-29/16:55