Von Max Colchester
LONDON--Nach der Rückkehr in die Gewinnzone will die britische Großbank Lloyds erstmals seit ihrer milliardenschweren Rettung auf dem Höhepunkt der Finanzkrise vor fast sechs Jahren wieder eine Dividende zahlen.
Das zu 23,9 Prozent dem britischen Staat gehörende Geldhaus will für 2014 eine Dividende von 0,75 Britische Pence je Aktie vorschlagen. Die Aufsichtsbehörden haben bereits grünes Licht für die Ausschüttung gegeben. Viele Analysten hatten indes mit einer Dividende von 1 Pence gerechnet. Je Aktie verdiente die Bank 1,6 Pence.
"Was heute wirklich zählt ist, dass wir angefangen haben", sagte Finanzvorstand George Culmer am Freitag bei der Vorlage der Zahlen 2014. Mittelfristig wolle die Bank eine Dividende von 50 Prozent des nachhaltigen Gewinns an die Aktionäre verteilen.
Schatzkanzler George Osborne begrüßte die Ankündigung, durch die 130 Millionen Pfund in die Staatskassen gespült werden: Alle Erlöse würden zur Verringerung der Staatsschulden genutzt, sagte er.
Der Nettogewinn der Lloyds Banking Group betrug im abgelaufenen Geschäftsjahr 1,41 Milliarden Pfund. Im Vorjahr war noch ein Verlust von 838 Millionen Pfund aufgelaufen. Analysten hatten im Schnitt allerdings mit einem höheren Überschuss von 1,6 Milliarden Pfund gerechnet.
Der zugrundeliegende Gewinn vor Sonderposten legte auf 7,8 Milliarden Pfund nach 6,2 Milliarden im Vorjahr zu. Die Gesamteinnahmen vor Versicherungsansprüchen sanken im Vergleich zum Vorjahr leicht um 2 Prozent auf 18,37 Milliarden Pfund.
Lloyds war in der Finanzkrise unter die Räder geraten und musste vom Staat gerettet werden. Die Regierung pumpte 2008 und 2009 insgesamt knapp 20 Milliarden Pfund in das Institut. Seitdem hat die Bank ihre Bilanzsumme massiv gekürzt und sich aus etwa 20 Ländern zurückgezogen.
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February 27, 2015 04:08 ET (09:08 GMT)
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