Die Reaktion der Marktteilnehmer auf das gestrige Statement des Offenmarktausschusses der US-Notenbank (FOMC) war wieder einmal typisch gewesen. Denn die Pressemitteilung wurde per Saldo als zumindest leicht hawkish interpretiert. Obwohl bei genauem Hinsehen eigentlich gar nicht so viele falkenhafte Töne herauszulesen waren. Ja, der Arbeitsmarkt wird vom FOMC etwas positiver gesehen. Dennoch: Zinsentscheidungen sollen nicht an das Erreichen bestimmter Zielmarken der Notenbank in Hinsicht auf Vollbeschäftigung und stabile Preise gebunden sein. Vielmehr soll die Geschwindigkeit dieser Entwicklung maßgeblich dafür sein, ob man den Leitzins früher oder später als geplant erhöht.
Wenn man also daraus liest, dass eine Zinserhöhung früher als derzeit erwartet kommen werde, sofern die Fortschritte in Richtung Vollbeschäftigung und Preisstabilität groß genug sind, ist das richtig. Daraus aber ein Zugeständnis der Fed Chefin Janet Yellen an Kritiker aus den eigenen Reihen zu stricken, wie es heute etwa dem Handelsblatt online zu entnehmen ist, erscheint mir doch etwas weit hergeholt. Offenbar hat man wohl nur den ersten zweier entsprechender Sätze im Statement gelesen. Denn wenn sich der Fortschritt in Richtung der Fed-Ziele langsamer als erwartet vollzieht - und das stand im Folgesatz - wird sich der Zeitpunkt einer Zinswende in die Zukunft verschieben.
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