
DJ MORNING BRIEFING - USA/Asien
FEIERTAGSHINWEIS
MONTAG: In Japan bleiben die Börsen wegen des Feiertages "Tag der Kultur" geschlossen.
TAGESTHEMA
Die Bank of Japan (BoJ) hat am Freitag unerwartet zusätzliche Stimulierungsmaßnahmen angekündigt. Die Notenbank erhöht ihre Asset-Käufe zum ersten Mal seit mehr als eineinhalb Jahren, nachdem ihr Inflationsziel von 2 Prozent zunehmend außer Reichweite gerät. Der Schritt zeigt, dass der Plan von Premierminister Shinzo Abe zur wirtschaftlichen Belebung seit der Mehrwertsteuererhöhung im April diesen Jahres vom Weg abgekommen ist. Denn die Erhöhung hat die Konsumfreude der Japaner gedämpft und die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt belastet. Konkret teilte die Notenbank mit, ihre jährlichen Asset-Käufe - ihr wichtigstes Werkzeug, um die Inflation anzutreiben - auf 80 Billionen Yen aufzustocken. Die bisherige Bandbreite lag bei 60 bis 70 Billionen Yen. Die Bank of Japan will hauptsächlich mehr japanische Regierungsanleihen kaufen. Außerdem will sie bei Aktien- und Immobilienfonds zulegen.
AUSBLICK UNTERNEHMEN +
In den USA veröffentlichen u.a. folgende Unternehmen Geschäftszahlen:
13:00 Exxon Mobil Corp, Ergebnis 3Q, Irving
13:30 Chevron Corp, Ergebnis 3Q, San Ramon
AUSBLICK KONJUNKTUR
-US 13:30 Persönliche Ausgaben und Einkommen September Persönliche Ausgaben PROGNOSE: +0,1% gg Vm zuvor: +0,5% gg Vm Persönliche Einkommen PROGNOSE: +0,3% gg Vm zuvor: +0,3% gg Vm 13:30 Arbeitskostenindex 3Q PROGNOSE: +0,5% gg Vq zuvor: +0,7% gg Vq 14:45 Index Einkaufsmanager Chicago Oktober PROGNOSE: 60,8 zuvor: 60,5 14:55 Index der Verbraucherstimmung der Uni Michigan Oktober (2. Umfrage) PROGNOSE: 86,4 1. Umfrage: 86,4 zuvor: 84,6
ÜBERSICHT INDIZES
INDEX Stand +/- % S&P-500-Future 2.012,10 +1,18% Nasdaq-Future 4.155,75 +1,62% Nikkei-225 16.413,76 +4,83% Hang-Seng-Index 23.988,53 +1,21% Kospi 1.964,43 +0,28% Shanghai-Composite 2.416,22 +1,05% S&P/ASX 200 5.526,60 +0,92%
FINANZMÄRKTE
OSTASIEN (VERLAUF)
Ein atemberaubendes Kursfeuerwerk hat die Bank of Japan am Freitag ausgelöst. Mit der Ankündigung eines unerwartet umfangreichen Pakets an Maßnahmen zur Stimulierung der Konjunktur hat Gouverneur Haruhiko Kuroda die Fantasie angestachelt. Für den Nikkei ging es um über 4 Prozent auf ein neues Jahreshoch nach oben, der Yen geriet unter massiven Druck. "Dieser Schritt ist ohne Zweifel eine Überraschung", sagt Yutaka Miura von Mizuho Securities. Er vermutet, dass damit der Markt weiter nach oben laufen dürfte und bis zum Jahresende die Marke von 17.000 erreicht. Am Devisenmarkt werden für einen Dollar 110,88 Yen gezahlt. Vor Bekanntgabe der Maßnahmen kostete der Dollar rund 109,40 Yen. Ein Devisenhändler berichtet von einer wahren Orderflut, vor allem von Hedgefonds. Bereits zuvor hatte der Aktienmarkt kräftig zugelegt. Zum einen hatten starke amerikanische Wachstumsdaten den Dollar getrieben. Zum anderen weckten Aussagen des staatlichen japanischen Pensionsfonds die Hoffnung auf verstärkte Aktienkäufe. Schließlich stützen auch gute Quartalsberichte den japanischen Markt. So haben am Vortag nachbörslich Japan Tobacco, Nippon Steel & Sumitomo Metal und NTT Data überzeugende Quartalsberichte vorgelegt oder ihre Ausblicke angehoben. Die Aktien der Unternehmen gewannen zwischen 4,2 und 5,4 Prozent. Auch an den übrigen Börsenplätzen in Asien herrscht Kauffreude. So stützt in China ebenfalls die Hoffnung auf stimulierende Maßnahmen der Notenbank. Zudem haben Unternehmen positive Berichte vorgelegt.
US-NACHBÖRSE
Der Sportkamerabauer GoPro hat die Analystenprognosen übertroffen, was die Aktie um knapp 16 Prozent nach oben schießen ließ. Der Gewinn je Aktie lag mit 12 Cent beim Eineinhalbfachen der Prognosen. Mit der Groupon-Aktie ging es nach einem wechselhaften Verlauf 4,3 Prozent nach oben, obwohl es wenig Positives zu berichten gab. Groupon ist im dritten Quartal tiefer in die roten Zahlen gerutscht und hat zudem einen schwächer als erwarteten Ausblick für das laufende Quartal gegeben.
WALL STREET
INDEX zuletzt +/- % absolut DJIA 17.195,42 1,30 221,11 S&P-500 1.994,65 0,62 12,35 Nasdaq-Comp. 4.566,14 0,37 16,91 Nasdaq-100 4.100,64 0,25 10,08 Vortag Umsatz NYSE (Aktien) 0,77 Mrd 0,82 Mrd Gewinner 2.005 1.352 Verlierer 1.161 1.800 Unverändert 103 106
Nach einem recht verhaltenen Beginn haben die Aktienkurse an der Wall Street am Donnerstag kräftiger zugelegt. Besonders deutlich ging es für den Dow-Jones-Index nach oben. Hier stützte der starke Aufschlag der Visa-Aktie, nachdem das Unternehmen mit den Quartalszahlen die Markterwartungen klar übertroffen hatte. Mit einem Plus von 10,2 Prozent war die Aktie größten Gewinner im Dow-Jones-Index und steuerte rund 60 Prozent zu dessen Aufschlag bei. Ein kurzfristiges technisches Problem an der New York Stock Exchange beeinflusste zudem die Sitzung. Für rund zehn Minuten war der Handel beeinträchtigt. "Dies hat bei einigen Investoren für etwas Verunsicherung gesorgt, ob die Kursfindung noch korrekt zustande kommt", sagte ein Teilnehmer. Hier seien Erinnerungen an den dreistündigen Ausfall an der Nasdaq im August 2013 wach worden. Gestützt wurde das Sentiment auch von überrschend starken Wachstumsdaten aus den USA. Für MasterCard ging es um 9,4 Prozent nach oben, nachdem die Quartalszahlen des Konzerns klar die Erwartungen des Marktes übertroffen hatten. Auch mit der Aktie von JDS Uniphase ging um 4,3 Prozent aufwärts. Das Unternehmen hat mit seinem Gewinn die Schätzungen übertroffen. Der Technologie-Sektor blieb nach zuletzt schwächeren Quartalszahlen aber etwas zurück. Intel waren im Dow-Jones-Index mit einem Abschlag von 4,0 Prozent größter Verlierer.
TREASURYS
Laufzeit Kurs Änderung Rendite Änderung in Bp 10-Jährige 100-20/32 +6/32 2,30% -2,0 30-Jährige 101-19/32 +3/32 3,04% -0,5
Am US-Rentenmarkt ging es trotz der überraschend guten US-Wachstumsdaten nach oben. Außerhalb der USA zeige sich die konjunkturelle Entwicklung weiter schwach, hieß es. Zudem bleibe das Thema Inflation auf dem Radar der Investoren. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen fiel um zwei Basispunkte auf 2,30 Prozent.
DEVISEN
DEVISEN zuletzt +/- % 0.00 Uhr Do, 10.20 Uhr EUR/USD 1,2570 -0,3% 1,2605 1,2580 EUR/JPY 139,59 +1,3% 137,84 137,18 USD/JPY 111,09 +1,6% 109,35 109,04 USD/KRW 1067,28 +1,1% 1055,86 1057,35 USD/CNY 6,1098 -0,1% 6,1145 6,1145 AUD/USD 0,8804 -0,3% 0,8826 0,8790
Am Morgen gerät der Yen mit neuen Lockerungsmaßnahmen der Bank of Japan unter Druck. Am Donnerstag war der US-Dollar klarer Gewinner der Fed-Sitzung, auch wenn sich der Euro von seinen Tagestiefs etwas erholen konnte. Auch die besser als erwarteten US-Wachstumsdaten stützten den Greenback. Die Gemeinschaftswährung behauptete sich im späten US-Handel mit 1,2607 Dollar knapp über der Marke von 1,26 Dollar. Am Vortag war es noch um einen US-Cent nach unten gegangen.
++++ ROHSTOFFE +++++
ÖL
Sorte/Handelsplatz aktuell Vortag (Settlmt) Bewegung % Bewegung abs. WTI/Nymex 81,13 81,12 0,01 0,01 Brent/ICE 86,08 86,24 -0,19 -0,16
Für den Ölpreis ging es abwärts. Rohöl der US-Sorte WTI verbilligte sich zum Settlement um 1,3 Prozent auf 81,12 Dollar. Teilnehmer verwiesen zur Begründung neben dem starken Dollar auch auf die anhaltende Überversorgung des Marktes.
METALLE
Metall aktuell Vortag Bewegung % Bewegung abs. Gold (Spot) 1.186,83 1.200,22 -1,1% -13,39 Silber (Spot) 16,23 16,53 -1,8% -0,30 Platin (Spot) 1.238,85 1.248,25 -0,8% -9,40
Die Feinunze Gold fiel zum Settlement erstmals seit Anfang Oktober wieder unter die Marke von 1.200 Dollar. Es mussten 1.198,60 Dollar gezahlt werden, 2,2 Prozent weniger als noch am Vortag. Auslöser waren die Aussagen der US-Notenbank vom Vortag, als sie das Ende der Liquiditätsflut durch den Aufkauf von Wertpapieren verkündete. Zugleich bereitete die Fed die Märkte darauf vor, das eine Anhebung der Zinsen möglicherweise früher kommen könnte als erwartet. Da Gold keine Rendite abwirft, sind steigende Zinsen stets eine Belastung. Dazu kam der stärkere Dollar, der Gold für Investoren aus anderen Währungsgebieten teurer macht.
MELDUNGEN SEIT VORTAG, 20.00 UHR
CITIGROUP
hat ihre Ergebnisse für das dritte Quartal angepasst. Aufgrund von "rasch zunehmenden regulatorischen Erkundigungen und Untersuchungen" reduziert sich das Nettoergebnis um 600 Millionen Dollar auf nun 2,8 Milliarden Dollar. Der Gewinn je Aktie geht daher auf 0,88 Dollar von zuvor 1,07 Dollar zurück. Für die Aktie der US-Großbank geht es im nachbörslichen US-Handel um 1,0 Prozent auf 52,62 Dollar abwärts.
STARBUCKS
(MORE TO FOLLOW) Dow Jones Newswires
October 31, 2014 02:40 ET (06:40 GMT)
hat im vierten Geschäftsquartal zwar die Einnahmen um 10 Prozent auf 4,18 Milliarden Dollar gesteigert, ist damit allerdings hinter den Erwartungen der Analysten von 4,23 Milliarden Dollar geblieben. Zudem enttäuschte der Ausblick für das laufende Quartal. Für die Aktie ging es daraufhin im nachbörslichen Handel um 4,2 Prozent auf 73,33 Dollar abwärts.
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
DJG/ros/raz
(END) Dow Jones Newswires
October 31, 2014 02:40 ET (06:40 GMT)
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